Das Telekommunikationsunternehmen ZTE und das Gesundheitsdezernat der Stadt Düsseldorf haben den erfolgreichen Abschluss eines im vergangenen Jahr begonnenen E-Healthcare-Pilotprojektes bekannt gegeben.
Die beiden Partner erprobten in Seniorenwohnungen der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf (AWO) mit zehn freiwilligen Teilnehmern den Einsatz von digitalen Technologien für die präventive Gesundheitsfürsorge. Fazit: Die E-Healthcare-Lösung wird von Teilnehmern, Pflegern und Angehörigen als außerordentlich hilfreich bewertet. Sie ermöglicht es älteren Menschen, länger sicher zu Hause wohnen zu können.
Smart City-Engagement
Die Stadt Düsseldorf setzt gezielt auf Smart-City-Technologien und insbesondere beim Thema Gesundheit auf intelligente Lösungen. Aus diesem Grund wurde vor einem Jahr, anlässlich der Messe CeBIT 2016, der Start eines E-Healthcare-Pilotprojektes beschlossen. Im Rahmen dieses Projektes sollte die Praktikabilität, die Akzeptanz und der Nutzen von digitalen Technologien bei der Gesundheitsfürsorge für ältere, allein lebende Menschen untersucht werden. „Das Pilotprojekt hat auf eindrucksvolle Weise bewiesen, wie wir die Lebenssituation älterer Menschen mit smarter Technik konkret verbessern können. Ohne die Unterstützung durch digitale Technologien werden wir dem demografischen Wandel nicht begegnen können. Auch und gerade beim Thema Gesundheit will Düsseldorf digital nach vorne“, erläutert Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Gesundheitsdezernent und Beigeordneter der Stadt Düsseldorf.
Für das E-Healthcare-Pilotprojekt wurde die „weCare“-Lösung von ZTE in zehn Seniorenwohnungen der AWO eingebaut. Das System basiert auf einer Reihe von kleinen, unaufdringlichen Sensoren und einer intelligenten Analyseplattform, die es erlauben, ein Auge auf ältere Familienmitglieder und Freunde zu haben – ein passives Monitoring, ohne den Einsatz von Kameras. Über die Smartphone-App „weCare Pro“ werden Angehörige und Pflegende über den aktuellen Stand des Wohlbefindens des älteren Menschen informiert und könnten bei Auffälligkeiten präventiv tätig werden.
Sicherheitsgefühl erhöht
Die Bewertung durch die zwischen 75 und 90 Jahre alten Teilnehmerinnen und Teilnehmer war durchweg positiv. Insgesamt hat sie ergeben, dass sich die älteren Menschen durch die ZTE weCare-Lösung mehrheitlich sicherer fühlen und auch das Gefühl haben, dass Pflegerinnen und Angehörige besser über ihren Gesundheitszustand Bescheid wissen. Positiv hervorgehoben wurde auch, dass die verbauten Sensoren überhaupt nicht als störend empfunden, ja gar nicht bemerkt wurden.
Angehörige äußerten sich ebenfalls positiv über die E-Healthcare-Lösung von ZTE. Die einfache Handhabung, die tägliche Übersicht sowie die Statusmeldungen, die sie per App übermittelt bekommen, wurden als wichtig und hilfreich erachtet. „Über die Trendanalyse der App konnte ich erkennen, dass meine Mutter zunehmend schlecht schlief. Ich schaute nach und konnte bei den Einzelwerten erkennen, dass der Matratzensensor nachts bei ihr eine unruhige Herzfrequenz anzeigte. Daraufhin haben wir den Termin beim Kardiologen, der erst in einigen Monaten anstand, kurzerhand auf die nächste Woche verlegt“, erläutert der Sohn einer 87-jährigen Teilnehmerin.
Krankenkassen unterstützen noch nicht
„Digitale Trendanalysen sind für uns ein wichtiger Indikator für die Gesundheit der Menschen, die wir betreuen“, sagt Jürgen Jansen, Geschäftsführer der der AWO Vita GmbH in Düsseldorf. „Das System ist sehr wertvoll und zeigt uns jeden Tag, welche Seniorin oder welcher Senior von uns einmal genauer ins Auge gefasst werden sollte. Wir würden uns wünschen, dass Systeme wie diese durch Zuschüsse der Krankenkassen gefördert würden.“