Erfolg mit IT-Refurbishing und Inklusion

AfB-Shop Düren
Team des AfB-Shops in Düren: „Langfristig wollen wir 500 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen“ (Foto: AfB gGmbH)

Das gemeinnützige Unternehmen AfB social & green IT führt IT-Geräte erfolgreich einem erneuten Nutzungszyklus zu. Dem Fachkräftemangel wird mit Inklusion begegnet. Das Geschäftsmodell kommt an.

Insgesamt sind bei der AfB gGmbH mit Sitz in Düren (Nordrhein-Westfalen) rund 600 Menschen beschäftigt, davon fast die Hälfte mit Schwerbehinderung. Dieses soziale Engagement wird von den Kundinnen und Kunden gewürdigt, die aufbereitete IT-Geräte in einem der sieben Läden oder im Online Shop kaufen: So haben in einer aktuellen Befragung mehr als zwei Drittel angegeben, dass ein Kaufgrund das soziale Konzept bei AfB ist – dieser Wert liegt nur knapp hinter den 78 Prozent, die „günstiger Preis“ als wichtigste Kaufmotivation genannt haben. Das Verkaufspersonal wird hinsichtlich Professionalität, Freundlichkeit und Service überdurchschnittlich gut bewertet.

Für das Jahr 2021 zieht AfB social & green IT eine positive Bilanz. Dabei misst das gemeinnützige Unternehmen seinen Erfolg nicht nur anhand von Wirtschaftsdaten, sondern es hat auch die Auswirkungen seines Geschäftsfelds IT-Refurbishing auf Menschen und Umwelt überprüft.

Das Fazit: Durch IT-Refurbishing und -Recycling wurden im Vergleich zu Neuproduktionen nachweislich 33.887 Tonnen CO2, 242 Millionen Liter Wasser, 130.285 Megawattstunden Energie sowie 20.600 Tonnen Eisen-äqu. eingespart. Letzteres bezieht sich auf Rohstoffe wie Kupfer, Silber, Gold, Palladium und Kobalt.  Zudem ist das Inklusionsunternehmen im vergangenen Jahr um 90 Mitarbeitende auf insgesamt rund 600 gewachsen, etwa 49 Prozent davon sind schwerbehindert.

Hälfte der Wegstrecke

„Als gemeinnützige Organisation messen wir gleichberechtigt unsere sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Erfolge“, erklärt AfB-Geschäftsführer Daniel Büchle. „Finanzielle Überschüsse werden bei uns komplett reinvestiert, um inklusive Arbeitsplätze zu schaffen und IT-Remarketing noch nachhaltiger zu gestalten. Langfristig wollen wir 500 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen. Wir freuen uns daher ganz besonders, dass wir diesem Ziel im vergangenen Jahr trotz Corona einen großen Schritt nähergekommen sind. Wir haben derzeit 290 Beschäftigte mit Schwerbehinderung und konnten somit bereits mehr als die Hälfte der Wegstrecke zu unserem Ziel erreichen.“

Weniger Umweltbelastungen und Elektroschrott

Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen hat in 2021 insgesamt 450.000 IT-Geräte wie Notebooks, Smartphones, PCs und Peripheriegeräte bearbeitet und davon 59 Prozent einem erneuten Nutzungszyklus zugeführt. Die Gebrauchtgeräte, die AfB von öffentlichen Auftraggebern und Unternehmen wie Siemens, Otto oder REWE übernommen hat, haben ein Gesamtgewicht von 2.200 Tonnen. Dank einer Studie der Klimaschutzorganisation myclimate (2021) ist es AfB möglich, den ökologischen Effekt von IT-Refurbishing in Hinblick auf die Einsparung von CO2, Wasser, Rohstoffen und weiteren KPIs konkret auszuweisen.

Auch die menschliche Gesundheit wurde geschont: Dieser Wert kann mit 178.253 Tonnen in 1,4-Dichlorbenzoläquivalente angerechnet werden. Generell sind Menschen einer Vielzahl von Umweltschadstoffen ausgesetzt. Humantoxizität misst deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit. So können etwa Schäden durch Stoffe wie Stickstoffoxide ausgelöst werden, die bei der Produktion von einem IT-Gerät in Luft, Boden und Wasser gelangen. Dagegen führt beispielsweise die Verlängerung der Nutzungsdauer eines Smartphones von drei auf viereinhalb Jahre zu einer Reduzierung von 45 Prozent dieser humantoxischen Werte.

Ein Rechenbeispiel dokumentiert auch, wie eng Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen miteinander verbunden sind: Wird ein von AfB wiederaufbereitetes Notebook siebeneinhalb statt viereinhalb Jahre genutzt, werden 113,69 kg CO2-äqu. eingespart – und damit 66 Prozent.

Partner profitieren von Kreislaufwirtschaft

Von den zahlreichen positiven Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft profitieren auch Partnerunternehmen: Diese können sich in einem Zertifikat von AfB ausweisen lassen, welchen ökologischen und sozialen Beitrag sie durch IT-Remarketing leisten.

„Transparente Wirkungszahlen werden für unsere Partner, die uns gebrauchte Hardware übergeben, mit jedem Jahr wichtiger. Mit unserer Wirkungsmessung ermöglichen wir ihnen, ihr soziales und ökologisches Engagement in Zahlen und Fakten zu kommunizieren“, erklärt Daniel Büchle. „Die immens steigenden Preise von Energie, Strom, Wasser und anderen Ressourcen sowie das steigende Bewusstsein hinsichtlich des Klimawandels haben den Wert einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zudem noch einmal verdeutlicht.“

AfB social & green IT ist Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen, spezialisiert darauf, gebrauchte Business-IT zu übernehmen, zertifiziert zu löschen, aufzuarbeiten und wieder zu vermarkten. Nicht mehr vermarktbare Geräte werden zerlegt und fachgerecht recycelt. AfB steht für „Arbeit für Menschen mit Behinderung“. Alle Prozessschritte sind barrierefrei.