Als Veranstaltung für die digitale Gesundheitsversorgung wendet sich die DMEA auch an Gäste außerhalb Deutschlands. In Kooperation mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes Germany Trade & Invest (GTAI) ist ein Themenprogramm aus Diskussions- und Talkformaten geplant.
„Die Digitalisierung endet nicht an Landesgrenzen, aus diesem Grund ist es für uns ein besonderes Anliegen, bei der DMEA nicht nur den interdisziplinären, sondern auch den internationalen Austausch zu fördern“, betont bvitg-Geschäftsführer Sebastian Zilch. Besucher sollen Best-Practices aus dem In- und Ausland kennenlernen und sich mit Experten austauschen.
Breites Themenspektrum
Zentraler Anlaufpunkt für das internationale Fachpublikum ist die International Lounge powered by GTAI in Halle 3.2. Die GTAI ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes. Julia Pietsch, GTAI-Senior Manager Digital Health: „Die International Lounge bietet Unternehmen aus aller Welt die Möglichkeit, sich über den deutschen Markt für digitale Gesundheitsanwendungen zu informieren. Dabei werden in diesem Jahr besonders die Chancen, die sich aus dem Digitale-Versorgung-Gesetz ergeben, beleuchtet. Gleichermaßen können sich deutsche Unternehmen hier über vielversprechende Auslandsmärkte informieren.“
KI und Robotik
Zusätzlich zum englischsprachigen Angebot in der International Lounge powered by GTAI können internationale Fachbesucher an englischsprachigen Messeführungen zum Gesundheitsmarkt in Deutschland teilnehmen. Außerdem werden Simultanübersetzungen der Kongress-Sessions und der Keynotes angeboten. Im Kongress reichen die Themen von KI und Robotik in der Medizin über Digitalisierung pflegerischer Versorgungsprozesse bis hin zu IT-Sicherheit und Interoperabilitätsstandards.
Internationale Terminologien voranbringen
Gerade beim Thema Interoperabilität spiele das „gegenseitige Verstehen“ eine zentrale Rolle. Dafür brauche es Terminologien, sagt André Sander, Entwicklungsleiter und Prokurist der ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA, Berlin. „Die Medizin ist komplex, und deswegen gibt es in einem digitalen Gesundheitswesen verschiedene IT-Systeme. Wenn die effizient ohne Reibungsverluste kommunizieren sollen, sind Terminologien zwingend nötig. Natürlich lassen sich IT-Systeme auch ohne Terminologien vernetzen. Aber dann können sie sich nicht vernünftig austauschen, weil sie keine einheitliche Sprache sprechen. Das Ergebnis ist spektakuläre Ineffizienz: Es gibt Untersuchungen an Unikliniken, die zeigen, dass Ärzte teilweise 60 Prozent ihrer Zeit am Rechner sitzen. Das liegt auch an fehlenden Terminologien.“
Zudem seien Terminologien bei einer zunehmenden internationalen Vernetzung von Vorteil. Sander: „Internationale Terminologien sind nötig, wenn IT-Systeme grenzüberschreitend verknüpft werden sollen oder wenn es darum geht, Kollegen aus anderen Ländern digital einzubeziehen. Auch in multilingualen Konstellationen sind sie nützlich. Außerdem profitiert die Forschung“.
DMEA – Connecting Digital Health, 21.–23. April 2020, Messe Berlin