Den Prototyp eines digitalen Organspendeausweises haben jetzt Studierende der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) entwickelt. Die Idee, einen Organspendeausweis als App zu erstellen, entstand im Rahmen eines Projektes.
„Wir haben uns im Vorfeld des Projekts sehr umfangreich mit der gesamten Thematik Organspende auseinandergesetzt. Zwei Punkte sind dabei besonders herausgestochen: erstens herrschen in der Bevölkerung noch immer viele Vorurteile und Unsicherheiten und zweitens gibt es einfach keine zeitgemäße digitale Lösung, seine Entscheidung für oder gegen Organspende zu dokumentieren. An beiden Stellen setzt der Prototyp unserer App an.“, erklärt Diana Hofmann, die im Projekt die Leitung übernahm. Die App bietet neben einem umfassenden FAQ-Bereich und einer Besprechung von Vorurteilen auch eine Liste weiterführender Informationen. Ein Quiz in der App soll außerdem spielerisch Informationen zur Organspende vermitteln und so dabei helfen, das eigene Wissen zu testen und das Thema lockerer und positiver wahrzunehmen. Das Herzstück der App ist der Organspendeausweis, der über die App ausgefüllt und in einer gesicherten Datenbank hinterlegt wird.
Organspendeausweis mit strengem Sicherheitskonzept
Bei der Entwicklung wurde besonderer Wert auf eine einfache Bedienbarkeit und ein strenges Sicherheitskonzept gelegt. So sind die persönlichen Daten nur nach Login zugänglich und durch ein zusätzliches Authentifizierungsverfahren vor unbefugten Änderungen geschützt. Das zusätzliche Verfahren setzt auf die Bestätigung aller Eingaben durch ein Selfie mit einem zufällig generierten Code. Dadurch können bei der Prüfung des Vorhandenseins eines Organspendeausweises sowohl der Code als auch das Foto verglichen werden, um die Echtheit der Angaben zu bestätigen.
Vor der Entwicklung der App erstellten die Studierenden zunächst ein inhaltliches Konzept sowie einen Designentwurf. Eine umfassende Marktrecherche und Tests vorhandener Produkte in zudem, dass die in Deutschland vorhandenen Apps zum Teil veraltet sind und Probleme auf einigen mobilen Endgeräten verursachen können. Außerdem speichern alle vorhandenen Apps die Daten nur lokal auf dem Handy des Besitzers, meist ohne Login oder anderen Schutz der Daten. Die App legt daher einen besonderen Schwerpunkt auf die der strengen Beachtung der Datenschutzgesetze und deutschen Sicherheitsrichtlinien. Fachlich unterstützt wurde Team der Studierenden während des Projekts durch Prof. Sabine Radomski und den wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Georg. Im nächsten Schritt werden die Studierenden ihren Prototypen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vorstellen.