91 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in Deutschland (70 Prozent weltweit) haben seit dem Jahr 2020 mindestens einen Datenschutzvorfall erlitten. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine jetzt veröffentlichte Studie.
Laut der aktuellen „Eine entscheidende Investition: Am Puls der Technologie im Gesundheitswesen“ von Soti sorgen sich zwei Drittel der in Deutschland Befragten (50 Prozent weltweit) wegen mangelhafter Mitarbeiterschulung sowie gestohlenen beziehungsweise verloren gegangenen Geräten. 74 Prozent der befragten Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich sind davon überzeugt, dass hochsensible Patientendaten in Gesundheitseinrichtungen gefährdeter sind als je zuvor. Weltweit sind 57 Prozent der Befragten dieser Ansicht.
Datenschutzvorfälle durch Mitarbeitende
Seit dem Jahr 2020 kam es vor allem durch vorsätzliches oder fahrlässiges Fehlverhalten der Mitarbeitenden (63 Prozent in Deutschland; 49 Prozent weltweit) zu Datenverlusten. Datenschutzverletzungen aufgrund externer Ursachen, beispielsweise durch DDoS-Attacken war benannten 59 Prozent der Befragten in Deutschland (48 Prozent weltweit) als Ursache für Datenschutzvorfälle.
„Unter den von uns untersuchten Ländern ist Deutschland trauriger Spitzenreiter, wenn es um Sicherheitsvorfälle geht“, sagt Stefan Mennecke, VP of Sales, Central, Eastern und Southern Europe bei Soti, einem Anbieter von Lösungen für das Mobilitäts- und IoT-Geräte-Management . Mangelnder Datenschutz zähle neben einer unvollständigen Integration verbundener Geräte und hohen Geräteausfallzeiten zu den Haupthindernissen einer erfolgreichen Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Studienergebnisse unterstreichen nach Ansicht des Experten die Bedeutung einer umfassenden und professionellen Herangehensweise an dieses Thema.
Maßnahmen gegen Datenschutzvorfälle unzureichend
Die Befragten sehen an verschiedenen Stellen Nachholbedarf. Allerdings werden mittlerweile immerhin bei 85 Prozent der in Deutschland befragten Gesundheitseinrichtungen (73 Prozent weltweit) Datenschutztrainings für alle Mitarbeiter mit Zugriff auf Patientendaten durchgeführt. Zudem sind in 75 Prozent der Einrichtungen (68 Prozent weltweit) IT-Helpdesks oder entsprechende Apps im Einsatz, die für die schnelle Lösung von Problemen bei der Verwendung von IoT- und Telehealth-Geräten sorgen sollen.
Die Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten ist nach Einschätzung von Mennecke maßgeblich für das Vertrauen der Patienten. Ohne dieses Vertrauen könne die Digitalisierung des Gesundheitswesens nicht gelingen. Digitalisierung müsse also professionell und umfassend erfolgen. Mennecke rät zum Einsatz einer Enterprise-Mobility-Management-Lösung, mit der Gesundheitseinrichtungen Geräte und Daten schützen können. Indem Geräte und IoT-Endpunkte fernverwaltet würden, könnten sie im Falle eines Datenschutzvorfalls deaktiviert werden, sodass Patientendaten nicht in falsche Hände gelangten.