Die Kliniken der gesetzlichen Unfallversicherung bauen bundesweit an ihren Standorten ein einheitliches IHE-konformes Dokumentenarchiv auf. Ziel ist es, dass alle Einrichtungen die Verwaltung ihrer Patientendaten unabhängig von ihrer jeweiligen IT-Infrastruktur betreiben können.
Die IHE-Plattform soll den standardisierten und reibungslosen Austausch relevanter Informationen über Systemgrenzen hinweg sicherstellen. Dazu zählt auch der Austausch zwischen den BG Kliniken und externen Gesundheitsdienstleistern. Als Generalunternehmer wird der IT-Dienstleister März Internetwork Services das Projekt federführend leiten. „Alle Patientendaten überall, gruppenweit verfügbar – auch über die Grenzen eines einzelnen Krankenhauses hinweg. Was so einfach klingt, ist hochkomplex“, sagt Harald März, Vorstandsvorsitzender der März Internetwork Services AG. Alle Klinikstandorte sollen nach und nach in die neue einheitliche Patientendatenarchivierung überführt werden, die die wachsenden datenschutzrechtlichen Anforderungen im Gesundheitssektor berücksichtigt, vor allem den Datenaustausch mit externen Partnern. Darüber hinaus soll die Plattform auch die klinikinternen Informationsflüsse vereinheitlichen. „Mit der IHE-konformen Dokumentenarchivierung gehen die BG Kliniken einen wichtigen Schritt in die Zukunft und setzen Maßstäbe für andere Krankenhäuser“, ist März überzeugt.
Software für revisionssichere Datenhaltung
Im Zentrum der neuen Infrastruktur steht die Software Tiani „Spirit“, die über einen Master-Patient-Index (MPI) die offene Kommunikation sicherstellen soll. Die in der Plattform IHE-konform abgelegten Dokumente sollen auch als Backup für das Krankenhaus-Informationssystem dienen und so zur IT-Sicherheit in den Häusern beitragen. Darüber hinaus stellt Optimal Systems mit dem ECM-System enaio die Dokumentenmanagement-Komponente, die gemeinsam mit März in die native IHE-Gesamtumgebung integriert wird. Das Konzept für diese Beschaffung wurde zuvor von der Pro Klinik Krankenhausberatung und Prof. Dr. Martin Staemmler gemeinsam mit den BG Kliniken erarbeitet.
BG Kliniken
Die neun berufsgenossenschaftlichen Akut- und Rehakliniken der gesetzlichen Unfallversicherung zählen zu den größten Traumazentren in Deutschland. Gemeinsam mit zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen versorgen sie als BG Kliniken fast 550.000 Patienten pro Jahr.