Beratungshilfe zu Gesundheits-Apps erwünscht

Bald können Ärzte ihren Patienten bestimmte Gesundheits-Apps auf Rezept verordnen. (Foto: BARMER)

Schon bald können Ärztinnen und Ärzte erste vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete Gesundheits-Apps verschreiben. Die Mehrheit der Mediziner fühlt sich allerdings schlecht für die Beratung rund um die Apps gewappnet.

Ermöglicht wird die Verordnung der sogenannten DiGA durch das Digitale-Versorgung-Gesetz. 42 Prozent der Ärzte stehen den Apps auf Rezept positiv gegenüber. 48 Prozent zeigen sich zumindest teilweise offen. 56 Prozent der Ärzte fühlen sich allerdings schlecht dafür ausgerüstet, ihre Patienten zum Thema Apps auf Rezept beraten zu können.

„Gesundheits-Apps können dazu beitragen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern. Jedoch müssen sich die Rahmenbedingungen noch stärker am ärztlichen Versorgungsalltag orientieren“, sagt so der Barmer-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Christoph Straub. Ärztinnen und Ärzte müssten schnell und einfach die passende App mit dem größtmöglichen Nutzen verordnen können, ohne großen zusätzlichen Aufwand.

Überblick fehlt

74 Prozent der Befragten wünschen sich einen Überblick über das bestehende App-Angebot. „Um eine Gesundheits-App einschätzen und einsetzen zu können, sind kurze Steckbriefe mit allen relevanten Fakten hilfreich“, so Straub. Er verweist in diesem Zusammenhang auf ein Pilotprojekt der Barmer mit einer digitalen Toolbox, die elf Gesundheits-Apps beinhaltet. Die Apps seien von Ärztinnen und Ärzten ausgewählt und mit Flyern versehen worden. So seien die Apps unkompliziert einsetzbar.

Nachfrage noch gering

Laut Umfrage ist das Interesse der Patienten an den Apps bislang noch gering. 47 Prozent der Ärzte sagen, dass sie von ihren Patienten noch nie danach gefragt worden sind. „Sobald die ersten Apps erstattungsfähig sind, wird die Nachfrage ansteigen“, ist Straub überzeugt. Er rät Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen dazu, der Ärzteschaft noch einmal verstärkt Informationen zu Gesundheits-Apps bereitzustellen. Darüber hinaus solle das BfArM einen Steckbrief je Anwendung als Download bereithalten.