Verbesserungsbedarf bei der Cloud-Nutzung

bvitg-Geschäftsführer Sebastian Zilch
bvitg-Geschäftsführer Zilch: »Cloud-Computing-Angebote sind unabdingbar für eine zukunftsgerechte digitalisierte Gesundheitsversorgung« (Foto: bvitg)

Die Nutzung von Cloud-Lösungen hat sich weltweit etabliert – nicht jedoch im deutschen Gesundheitswesen. Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) fordert deshalb jetzt bundesweit einheitliche Richtlinien und Rahmenbedingungen.

Aktuelle Daten können im Gesundheitsbereich die Patientenversorgung verbessern sowie neue Möglichkeiten für die Erforschung von Krankheiten eröffnen. Aus Sicht des Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) ist die Grundlage dafür eine zeitgemäße Vernetzung aller relevanten Akteure, die sowohl praktischen Anforderungen genügt als auch das nötige Sicherheitsniveau gewährleistet. Der Verband plädiert deshalb dafür, die Nutzung von Cloud-Lösungen bundesweit einheitlich zu regeln und einen DSGVO-konformen Datenaustausch auch über nationale Grenzen hinweg zu ermöglichen.

Hohes Sicherheitsniveau

„Gesundheitseinrichtungen sind mit wachsenden Anforderungen an ein zeitgemäßes Management von Daten konfrontiert“, weiß bvitg-Geschäftsführer Sebastian Zilch. „Cloud-basierte Anwendungen bieten unter anderem einen schnellen und flexiblen Datenzugriff, ein hohes Sicherheitsniveau und begünstigen neue, dezentrale Versorgungsmodelle. Zudem sind sie durch ihre Skalierbarkeit meist sogar finanziell von Vorteil. Insgesamt sind Cloud-Computing-Angebote deshalb unabdingbar für eine zukunftsgerechte digitalisierte Gesundheitsversorgung.“

In einem Positionspapier nennt der Verband fünf Kernforderungen für den erfolgreichen Einsatz von Cloud-Lösungen in der Gesundheitsversorgung:

  • Eine bundesweit einheitliche IT-Sicherheitsrichtlinie, welche die unterschiedlichen Landesrichtlinien ersetzt und eine bundeslandübergreifende Nutzung von Cloud-Computing ermöglicht.
  • Eine länderübergreifenden Datenschutzrichtlinie als Ersatz für die unterschiedlichen Landesdatenschutzrichtlinien. 
  • Ein konsequentes politisches Bekenntnis zu Cloud-Lösungen und damit einhergehend die Aufwertung gegenüber den bisherigen regional begrenzten Praxis der Datenspeicherung und -verarbeitung.
  • Anreize für den flächendeckenden Einsatz von Cloud-Lösungen, insbesondere vor dem Hintergrund der Förderung von KI- und Big-Data-Anwendungen.
  • Ein klarer Rechtsrahmen, welcher den DSGVO-konformen Datenaustausch über nationale Grenzen möglich macht.