Die Patientenbegleit-App alley hat im Rahmen einer Studie ihre Wirksamkeit nachgewiesen. Sie ist seit knapp zwei Jahren in bundesweit über 20 orthopädischen Kliniken als zertifiziertes Medizinprodukt im Einsatz.
An der Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) nahmen acht deutsche Klinikstandorte teil. Dabei wurde untersucht, welche Wirkung die Nutzung der die Arthrose-App im Verlauf des Behandlungspfads bei PatientInnen hat, die eine Knie- oder Hüftgelenkprothese erhalten.
Die App bietet Erkrankten auf sie zugeschnittene Informationen zu ihrem Krankheitsbild, unterstützt sie bei der Vorbereitung auf Anamnesegespräche, der Erstellung von Medikationslisten und bietet ein Echtzeit-Schmerztagebuch. Außerdem werden Daten zu körperlicher, psychischer und sozialer Gesundheit sowie die Behandlungserwartung (Patient Reported Outcome Measures = PROMs) erfasst.
Über eine spezielle Plattform können Patientinnen und Patienten die Informationen mit ihren behandelnden Klinikärzten sowie den OrthopädInnen und PhysiotherpeutInnen teilen.
Die Evidenzstudie war als multizentrische randomisierte kontrollierte Studie (RCT-Studie) angelegt. Die Messungen fanden unmittelbar vor einer Hüft- oder Knie-OP, zur Entlassung zehn Tage nach der OP sowie jeweils einen Monat und drei Monate nach der OP statt. Dabei nutzte eine Gruppe alley, während die zweite Gruppe die App nicht zur Verfügung hatte.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die körperliche Funktionsfähigkeit bei den App-Nutzenden verbesserte, sie besser auf die OP vorbereitet waren und nach der OP weniger Schmerzen hatten. Außerdem konnten den Studienautoren zufolge PatientInnen unter dem Einfluss der alley App deutlich häufiger Aktivitäten des täglichen Lebens ausführen und erlebten weniger Einschränkungen im Alltag oder beim Sport. Die Nutzenden der App waren laut ärztlicher Einschätzung auch im Anamnesegespräch deutlich besser über ihre Krankheit informiert.