Für den beschleunigten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Diagnostik von Tuberkulose (TB) arbeiten Siemens Healthineers und der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (Globaler Fonds) künftig zusammen. Die Partnerschaft wurde jetzt auf dem Weltgesundheitsgipfel bekannt gegeben.
Tuberkulose ist erneut die tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Die Fallzahlen dieser vermeidbaren, behandelbaren und heilbaren Infektionskrankheit steigen weltweit wieder. Siemens Healthineers und der Globale Fonds wollen deshalb gemeinsam daran arbeiten, dass KI bei Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs schneller zum Einsatz kommt. Auf diese Weise soll die Effizienz und Präzision der Untersuchungen verbessert werden. Mit KI lassen sich routinemäßige Röntgenaufnahmen auswerten, sodass mehr Menschen auf TB gescreent und bisher nicht erkannte TB-Fälle diagnostiziert werden können. Früherkennung ist von zentraler Bedeutung, da eine Person mit aktiver, unbehandelter TB kann die Krankheit in einem Jahr auf bis zu 15 andere Personen übertragen kann.
TB-Bekämpfung: KI hat hohes Potenzial
„Die Auffindung von Patient*innen und die Diagnose sind weiterhin die Haupthindernisse bei der Eindämmung von Tuberkulose“, sagt Peter Sands, Exekutivdirektor des Globalen Fonds. „Nach unseren Schätzungen bleiben jedes Jahr Millionen von Menschen mit TB unter dem Radar. Wenn wir diese Krankheit – die noch immer alle zwei Minuten einen Menschen tötet – besiegen wollen, brauchen wir dringend effizientere und präzisere Instrumente zur Diagnose.“ Sands ist davon überzeugt, dass KI hier ein großes Potential birgt.
Indonesien zunächst im Fokus
Indonesien ist das Land mit den höchsten TB-Fallzahlen weltweit. Mehr als neun Prozent der globalen TB-Fälle werden dort verzeichnet, und weniger als die Hälfte der Infizierten erhält eine Behandlung. Indonesien steht daher zunächst im Fokus der Partnerschaft. Siemens Healthineers arbeitet eng mit dem Unternehmen Qure.AI zusammen, das Deep-Learning-Technologie für die automatisierte Auswertung von Röntgenbildern einsetzt. Siemens Healthineers will kostenlose Lizenzen zur Verfügung stellen und Gesundheitsfachkräfte während der Integration von KI-Prozessen in ihre Arbeitsabläufe schulen. Darüber hinaus können ausgebildete Radiologen, die nicht vor Ort sind, Aufnahmen mithilfe von auswerten. So können TB-Screenings auch in entlegenen Gebieten angeboten werden, in denen das vorher nicht realisierbar war.