Optimierungspotenzial für die Arztpraxis

Mit einem neuen Benchmarking-Modul sollen Ärzte die Abläufe in ihrer Praxis nun mit anderen Praxen vergleichen können. (Foto: kzenon/123rf.com)

Welche Stärken und Schwächen die eigene Praxis hat, sollen Ärzte künftig einfacher herausfinden können. Mit den CGM Benchmarks steht ihnen dazu nun ein entsprechendes Instrument zur Verfügung, mit dem sie das Optimierungspotenzial ermitteln können. Es zeigt auf der Grundlage repräsentativer, anonymisierter Daten, wie die eigene Arztpraxis bei bestimmten Parametern im Vergleich zu anderen Praxen dasteht. 

Der Blick auf andere Praxen – auch als Benchmarking bezeichnet – ermöglicht den Vergleich der eigenen Praxis mit der ärztlichen Fachgruppe insgesamt. Benchmarking eröffnet damit die Möglichkeit, zum Beispiel Abrechnungsgewohnheiten in der Arztpraxis zu überprüfen oder Erkenntnisse zum wirtschaftlichen Betrieb der Praxis zu gewinnen. Der Vergleich mit repräsentativen Daten anderer Praxen soll helfen zu erkennen, wo die eigenen Stärken, und Schwächen liegen, ohne dabei Rückschlüsse auf andere Praxen, Ärzte oder konkrete Patienten zuzulassen. Zusätzlich soll der Praxisvergleich Informationen für die medizinische Behandlung von Patienten liefern. So soll der Arzt anhand von Verordnungsstatistiken sehen können, welche Wirkstoffe bei einer bestimmten Diagnose im Schnitt von anderen Praxen verordnet werden. Auch ein Vergleich der Diagnosestatistiken und erkannten Komorbiditäten kann hilfreich sein. Sie zeigen dem Arzt, wo seine Diagnosen statistisch vom Durchschnitt vergleichbarer Praxen abweichen. Neben der erhöhten Transparenz über die Besonderheiten der eigenen Praxis können diese Informationen auch Hinweise für Verbesserungen geben.

Vergleichsgrößen für die Praxis

Das neue Statistik-Modul CGM Benchmarks von CompuGroup Medical Deutschland (CGM) liefert Ärzten diese Vergleichsgrößen. Es berechnet für eine Vielzahl von Parametern die Durchschnittswerte vergleichbarer Praxen und stellt die Unterschiede dieser Vergleichswerte zur eigenen Praxis dar. Ärzte können auf diese Weise zum Beispiel erkennen, ob sie gegebenenfalls Leistungsziffern übersehen haben, ob sie eine für ihre Fachgruppe typische Diagnosegruppe unterdurchschnittlich häufig stellen oder ob sie andere Medikamente verordnen als ihre Kollegen. Die Vergleiche lassen ich dabei auch auf bestimmte Altersgruppen von Patienten beziehen.

Registrierung ab sofort möglich

Nutzer eines CGM-Arztinformationssystems können sich im Statistikbereich ihres Arztinformationssystems für die CGM Benchmarks registrieren. Dazu müssen sie lediglich in einem Fenster, das beim Öffnen der Statistiken erscheint, ihre Zustimmung für die Erhebung der anonymisierten statistischen Daten erteilen. Alternativ ist das über den Registrierungsprozess möglich. Danach können die teilnehmenden Ärzte die CGM Benchmarks kostenlos nutzen. Die Auswertungen sind derzeit für ambulante Allgemeinmediziner und Gynäkologen verfügbar. Weitere Fachgruppen sollen im Laufe des ersten Halbjahres 2021 folgen.

Datensicherheit

Bei der Erstellung der Statistiken für die Benchmarks gelten laut Hersteller höchste Anforderungen an den Datenschutz. Sie verwenden demnach ausschließlich anonymisierte, statistische Informationen aus den Arztinformationssystemen der teilnehmenden Ärzte. Ein Rückbezug auf den Patienten, die Praxis oder den Arzt sind nicht möglich. Es erfolge keinerlei Weitergabe von Rohdaten an Dritte.