Elektronische Patientenakte mit über 100.000 Nutzern

28 Prozent der Nutzer der elektronischen Patientenakte „TK-Safe“ sind zwischen 26-35 Jahre alt. (Grafik: TK)

Die Marke von 100.000 Nutzerinnen und Nutzern überschritten hat die gemeinsam von der Techniker Krankenkasse (TK) und IBM entwickelte elektronische Patientenakte (ePA) „TK-Safe“. Seit dem Start der ePA zu Beginn des Jahres sind jeden Monat durchschnittlich mehr als 30.000 Nutzer hinzugekommen.

„Das hat unsere Erwartungen übertroffen“, so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Die Nutzerzahl sei ein sehr guter Wert, wenn man bedenke, dass die Downloads der führenden Apps im Segment Gesundheit bei rund 30.000 bis 50.000 pro Quartal lägen.

Die ePA ist zum Jahresbeginn in einer Basisversion gestartet. Sie soll schrittweise immer mehr Funktionen und Inhalte bekommen. Die bundesweite Vernetzung mit Arztpraxen und Krankenhäusern wird voraussichtlich erst im Sommer starten.

Versicherte haben über die ePA auf ihrem Smartphone jederzeit Zugriff auf ihre Medikamentenübersichten, Arztbesuche, Behandlungen, Diagnosen und Impfungen. Sie müssen die Daten nicht manuell eingeben, sondern können sie von der TK in ihre Akte laden lassen. Zudem können sich die Nutzer an den nächsten Kontrolltermin beim Zahnarzt oder anstehende Krebsvorsorgeuntersuchungen erinnern lassen. Eltern können darüber hinaus die Daten ihrer Kinder über die ePA managen. 

Nutzung der Patientenakte

Die meisten Nutzer der ePA sind im mittleren Alter. 28 Prozent der Nutzer sind im Alter zwischen 26-35 Jahren, 23 Prozent zwischen 36 und 45 Jahre und 21 Prozent zwischen 46 und 60 Jahre alt. Im Alter zwischen 61 und 70 liegt der Anteil dann nur noch bei elf Prozent und lediglich vier Prozent der Nutzer sind 70 Jahre oder älter. Jüngere Nutzer sind übrigens ebenfalls unterdurchschnittlich vertreten: der Anteil der 16 bis 25Jährigen liegt lediglich bei acht Prozent. 

Handling noch zu kompliziert

Der TK-Vorstandsvorsitzende sieht ein enormes Potenzial für die ePA. „In anderen Ländern ist sie längst die zentrale App für alle Belange rund um die Gesundheit der Patientinnen und Patienten. Dafür brauchen wir ein Tool, das selbsterklärend ist und einfach in der Nutzung. Derzeit ist das Handling der ePA in einigen Punkten noch zu kompliziert”, sagt Baas. 

Die TK habe beispielsweise bei der Umsetzung der technischen Vorgaben zur Registrierung für die Akte sehr kämpfen müssen, um sie für die Nutzerinnen und Nutzer praktikabel anzulegen. „Trotzdem ist die Registrierung aufgrund der gesetzlichen Vorgaben immer noch viel zu umständlich“, kritisiert Baas. „Obwohl unsere ePA eine der wenigen Akten ist, bei der man sich bereits voll digital von zuhause aus anmelden kann, und nicht über den Umweg über die Kundenberatung vor Ort, muss der Anmeldeprozess noch einfacher werden.“ Dabei sei es selbstverständlich, dass sensible Gesundheitsdaten bestmöglich geschützt werden müssten. Allerdings dürfe darüber die Benutzerfreundlichkeit nicht vergessen werden. Baas ist überzeugt: „Nur wenn man in der ePA genauso komfortabel navigieren kann wie in kommerziellen Apps, wird sie sich langfristig etablieren.“