Merck unterstützt Labfolder

Das Berliner Startup Labfolder, das ein digitales Laborbuch entwickelt hat, wurde unter weltweit 475 Bewerbern ausgewählt, am Accelerator-Programm des Pharmakonzerns Merck in Darmstadt teilzunehmen.

Drei Monate lang kann sich das Berliner Startup Labfolder fördern, coachen und beraten lassen. Die Firmengründer dürfen in den sogenannten Accelerator des Weltkonzerns Merck einziehen. Die 2013 gegründete Labfolder GmbH entwickelte ein digitales Laborbuch, das Forschern weltweit die Arbeit erleichtern kann, indem es die immer größer und komplexer werdenden Datensätze effizienter managt und damit das klassische Papier-Laborbuch ablöst.

Merck versteht sich nicht nur als Pharmahersteller, sondern auch als Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Im Bereich Performance Materials stellt Merck unter anderem auch Flüssigkristalle für Bildschirme sowie Labormaterialien her.

Türöffner zur Welt der Laborausrüster

Labfolder konnte sich mit sechs weiteren Startups unter insgesamt 475 Bewerbern aus der ganzen Welt durchsetzen. Simon Bungers, Mitgründer und CEO von Labfolder, sagt: „Wir freuen uns riesig über die Aufnahme in das Programm. Es öffnet uns nicht nur die Tür zur forschenden Pharmaindustrie, sondern zugleich in die Welt der Laborausrüster. Diese Kombination innerhalb der Merck-Unternehmensgruppe ist für Labfolder ideal“. Das Jungunternehmen sieht gute, geschäftliche Perspektiven: „Bei Merck weiß man einerseits, wie man im Labor arbeitet, aber andererseits auch, wie man Produkte für Labore herstellt, verkauft und worauf dabei geachtet werden muss. Da wir auch Partnerschaften mit Laborausrüstern gegenüber offen sind – etwa mit unserer Anwendung SmartLAB – ist Merck ein toller Partner. Er kann uns aus Laborausrüster-Sicht dabei helfen, unser Produkt attraktiver zu machen, und gleichzeitig auch aus Laboranwender-Sicht das Produkt direkt testen.“

Damit möglichst viele der heute bereits 20 Mitarbeiter von Labfolder von dem Programm profitieren und es miterleben können, schickt das Unternehmen von Berlin aus in wechselnder Besetzung je zwei bis drei Mitarbeiter in den kommenden drei Monaten nach Darmstadt, wo ein Teil des Merck Accelerators im 2015 eröffneten Innovationszentrum des Konzerns angesiedelt ist. Der andere Teil des Accelerators befindet sich in Kenias Hauptstadt Nairobi.

Unterstützung von Jungunternehmen

Merck, eines der ältesten pharmazeutisch-chemischen Unternehmen der Welt, das 1668 gegründet wurde und etwa 50.000 Mitarbeiter beschäftigt, richtete 2015 das Accelerator-Programm ein, um an den beiden Standorten Darmstadt und Nairobi Startups aus unterschiedlichen Gebieten zu unterstützen, die zu den Geschäftsschwerpunkten von Merck passen: Darmstadt nimmt bei sich Startups aus den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials auf, während Nairobi auf Innovationen auf dem Gebiet der digitalen Gesundheitsversorgung setzt.