Krankenhäuser in Europa investieren kräftig in Healthcare IT. In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien werden mehr als sechs Milliarden US-Dollar für Informationstechnologie im Gesundheitswesen ausgegeben. Die regionale Einführungsrate von Healthcare IT liegt bei fast 80 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse einer jetzt veröffentlichten Studie von Frost & Sullivan, für die IT-Manager von 198 Krankenhäusern in Ländern Westeuropas befragt worden sind. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden zusätzlich durch Gespräche mit Anbietern im Markt überprüft und analysiert.
Noch nicht genutzte Wachstumschancen gibt es demnach zum Beispiel in den Bereichen Datenkontinuität, Patient Engagement, Cloud im Gesundheitsbereich sowie bevölkerungsbezogenes Gesundheitsmanagement. Auch Big Data und Data Analytics sowie Cybersicherheit in der Gesundheit gehören dazu. Um erfolgreich zu sein, reicht es für Anbieter allerdings nicht aus, diese Chancen zu erkennen. Marktteilnehmer sollten ihren Fokus verschieben, weg von IT-Lösungen, die Daten erfassen, hin zu solchen, die das gemeinschaftliche Teilen und Nutzen dieser Daten unterstützen als auch klinische Entscheidungshilfe und Leistungsversprechen bieten, die auf spezifische Kundenbedarfe abzielen und ausgerichtet sind.
„Trotz der hohen Einführungsrate von elektronischen Gesundheitsakten, teilen lediglich 15 bis 20 Prozent der Krankenhäuser ihre Daten mit anderen Organisationen“, sagt Connected Health Senior Research Analyst Shruthi Parakkal. „Doch mit den sich verändernden Modellen in der Pflege, wie der zunehmenden Fokussierung auf den Patienten, Innovationen bei Pflegemodellen und dem Bedarf an effizienten Arbeitsabläufen, wird die Verbesserung der Datenkontinuität im Gesundheitsbereich in den nächsten fünf Jahren weiterhin ein wichtiges Ziel bleiben, sowohl für Regierungen als auch Anbieter. Interoperabilität, die Weiterentwicklung von Standards sowie deren Einführung zählen zu den höchsten Prioritäten über Gesundheitssysteme hinweg.”
Healthcare IT mit Erweiterungsmöglichkeiten
Rund ein Drittel der befragten Krankenhäuser investiert elf bis 20 Prozent ihres gesamten Jahresbudgets in verschiedene IT-Lösungen. Dabei gaben 70 Prozent an, einen durchschnittlichen Anstieg ihres Budgets von 15 bis 20 Prozent innerhalb der letzten zwei bis drei Jahre verzeichnet zu haben. Da die grundlegende IT-Infrastruktur bereits implementiert ist, bedeutet dieser Budgetanstieg eine Chance für Lösungen, die die Basis-Infrastruktur erweitern. Dazu zählen beispielsweise Hilfsmittel für klinischen Decision Support, Anwendungen zur gemeinschaftlichen Datennutzung, Integration, Datenschutz und -sicherheit, Healthcare Business Intelligence und Big Data Analytics.
„Durch die Etablierung einer grundlegenden IT-Infrastruktur in der Gesundheitsbranche sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien Datenerzeuger, die sich in den nächsten fünf Jahren zu Dateninnovatoren weiterentwickeln müssen”, erläutert Parakkal. „Dafür müssen die Anbieter im Gesundheitsbereich Strategien entwickeln, die mit der derzeitigen Healthcare IT-Infrastruktur die größtmögliche Wertschöpfung betreiben, indem sie die Datennutzung und deren gemeinschaftliche Nutzung zwischen Systemen und Anbietern weiter ausbauen.” Zusätzliche Informationen zu der Studie lassen sich kostenfrei online abrufen.