Digitale Technologien ermöglichen es, an jedem Ort und zu jeder Zeit zu arbeiten sowie auf eine unüberschaubar große Menge an Informationen zuzugreifen. Das kann sehr wertvoll sein – aber auch krankmachen. Das Fraunhofer-Institut erforscht jetzt mit weiteren Partnern die Auswirkungen auf unser Arbeitsleben sowie mögliche Präventionsmaßnahmen.
Die Belastungen von so genannten Wissensarbeiterinnen und -arbeitern durch die fortschreitende Digitalisierung des Arbeitsalltags erforscht jetzt das vom Bundesforschungsministerium gestartete Projekt „PräDiTec“. Ziel ist es, Belastungen zunächst zu analysieren und anschließend spezifische Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten. Das Projekt wird von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT koordiniert.
Das gerade gestartete Projekt »PräDiTec« (Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien) will das veränderte Belastungs- und Beanspruchungsprofil durch das Voranschreiten der Digitalisierung analysieren. Hierfür werden Werkzeuge erstellt, mit deren Hilfe Daten zu digital-bedingter Fehlbeanspruchung erhoben werden können. Neben breit angelegten Befragungen der Belegschaft der Projektpartner und weiterer Unternehmen sollen auch Interviews mit Personen aus den Bereichen Arbeitnehmervertretung und Arbeitsmedizin geführt werden, um verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
Was schützt vor Fehlbeanspruchung?
Darauf aufbauend werden spezifische Präventionsmaßnahmen und Leitfäden erarbeitet sowie prototypisch umgesetzt, erprobt und weiterentwickelt. Digitale Systeme sollen dabei menschzentriert gestaltet werden. Damit soll Arbeit so organisiert werden, dass der Einsatz digitaler Systeme psychische Fehlbeanspruchung vermeidet. Es werden außerdem Maßnahmen entwickelt, etwa Checklisten und Lernkonzepte, durch die Beschäftigte unterstützt werden, mit der zunehmenden Digitalisierung bestmöglich umzugehen.
PräDiTec hat eine Laufzeit von 36 Monaten und wird mit mehr als zwei Millionen Euro im Rahmen der Förderinitiative »Gesund – ein Leben lang« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützt.
Die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT ist Konsortialführer des Forschungsprojekts. Beteiligte Partner sind die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, das Betriebswirtschaftliche Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft und die Unternehmen Ias, Danova, Loewe Technologies und AVS.