Die Gematik hat eine Laufzeitverlängerung für die speziell im Gesundheitswesen nutzbaren E-Health-Router von Secunet und RISE zugelassen. Auch bei Geräten von CompuGroup Medical (CGM) soll eine Laufzeitverlängerung kommen.
Für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser, in denen ab diesem Jahr das Konnektorzertifikat von Modellen dieser Hersteller abläuft, ist jetzt die Möglichkeit gegeben, die Konnektorlaufzeit um zwei Jahre ohne Austausch der Hardware zu verlängern. Die Laufzeitverlängerung der Geräte von Secunet und RISE ist als ein Software-Update für den Konnektor konzipiert. Für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser ändert sich am bestehenden Setup nichts, sie erhalten das Update bei ihrem Vertragspartner oder dem Dienstleister vor Ort (DVO).
Die Laufzeitverlängerung der Sicherheitszertifikate bei den speziellen Routern für das Gesundheitswesen kam erst nach massiver Kritik des Chaos Computer Club und von IT-Fachpublikationen wie c’t zustande. Zuvor hieß es, Geräte mit abgelaufenen Sicherheitszertifikaten müssten ausgetauscht werden. Der Chaos Computer Club demonstrierte mit einem selbst implementierten Patch, dass ein Tausch der an die Telematik-Infrastruktur (TI) angebundenen Router bei einem Großteil der Geräte nicht notwendig ist. Die Kritik hatte Folgen: Nunmehr ist der bisher nach fünf Jahren vorgesehene Tausch der rund 2.300 Euro teuren Geräte nicht mehr bei allen Praxen notwendig.
Künftig mehrere Anindungsvarianten
Neben dem Austausch existiert nun mit der Laufzeitverlängerung eine weitere Möglichkeit, um an die TI angebunden zu bleiben. Im kommenden Jahr wird als dritte Anbindungsmöglichkeit an die TI zudem das TI-Gateway zur Verfügung stehen.
Wichtig für Praxen, Apotheken und Krankenhäuser ist es jetzt zu beachten, dass neben den Konnektor-Zertifikaten auch andere TI-Komponenten ablaufen können. Die Gematik empfiehlt deshalb, zeitnah – unter Zuhilfenahme der Informationen auf der Themenseite der Gematik oder gemeinsam mit dem DVO – zu überprüfen, wann die Betriebszeit der verwendeten Komponenten wie etwa Smartcards abläuft, damit anschließend über mögliche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der TI-Anbindung gesprochen werden kann.