Künstliche Intelligenz für altersgerechtes Wohnen

Seniorin mit Hund vor ihrem Wohnsitz
Seniorin vor ihrem Wohnsitz: (Foto: stockbroker/123rf.com)

Im Projekt KI@Home soll Künstliche Intelligenz (KI) dazu beitragen, die Sicherheit und Gesundheit älterer Menschen daheim zu verbessern. Die Technologie soll helfen, das Senioren länger, sicherer und selbstbestimmt in ihrer Wohnung leben.

Die Projektpartner haben bereits damit begonnen, Gespräche mit älteren Menschen zu führen, um diese als Teilnehmer für das Projekt zu gewinnen. Sie haben zudem mit der technischen Ausstattung der ersten Wohnungen begonnen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines selbstlernenden Systems zur Unterstützung altersgerechten Wohnens, das älteren Menschen ermöglicht, länger sicher und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden zu verbleiben.

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird im Rahmen der Entwicklung digitaler Technologien vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Projektpartner sind das Berliner IT-Haus „Die Netz-Werker AG“ mit der Firmentochter Casenio AG, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Berliner Unternehmen für altersgerechtes Wohnen BeHome, das Saarbrücker Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft iso.

Weitere Teilnehmer gesucht

Nach umfangreichen Vorbereitungen offerieren die Projektpartner DFKI, Pflegewerk, Netz-Werker und BeHome ein Technikpaket, das in den Wohnungen der Teilnehmer installiert wird. Die ersten Systeminstallationen sind noch im Herbst 2021 geplant. Um Hemmschwellen im Umgang mit den Sensoren abzubauen, wurde vom Pflegewerk eine Musterwohnung eingerichtet, in der mögliche Teilnehmer einen ersten Eindruck des Systems gewinnen können. Zum aktuellen Zeitpunkt werden 100 Teilnehmer in Berlin und Brandenburg sowie im weiteren Projektverlauf auch in München und Erding gesucht.

Gefahrensituationen durch Prävention vermeiden

Im Rahmen des Projekts soll Künstliche Intelligenz die Möglichkeiten smarter Assistenzsysteme deutlich aufwerten, was Casenio-Vertriebsleiter Ralf Hartmann verdeutlicht: „Beispielsweise können Notruf- und Assistenzsysteme für das eigene Zuhause bislang nur auf Ereignisse, wie zum Beispiel einen selbst ausgelösten Notruf, reagieren. KI@Home soll diese Systeme dahingehend ertüchtigen, dass sie auch Veränderungen im Gesundheitszustand eines Menschen anhand von verschiedenen erhobenen Daten frühestmöglich erkennen, die damit verbundenen Risiken rechtzeitig definieren und Gefahrensituationen durch Prävention vornherein vermieden werden. Das erhöht die Lebensqualität der Betroffenen und reduziert Notfalleinsätze und Krankenhauseinweisungen.“

Algorithmen erkennen Gesundheitszustand

Die Casenio AG erhofft sich im Rahmen des Forschungsprojekts Hinweise darauf, wie deren Anwendungen künftig noch nutzerfreundlicher und komfortabler gestaltet werden können, um deren Akzeptanz bei der Zielgruppe zu erhöhen. Hartmann weiter: „Anwendbarkeit und Akzeptanz KI-gestützter Alltagshelfer stehen im Mittelpunkt. Mithilfe von Sensoren und anderen Methoden der Datenerfassung werden Vitalwerte und Verhaltensmuster von 100 Projektteilnehmern erfasst und ausgewertet. Die vom Projektpartner DFKI eingebrachten selbstlernenden Algorithmen erkennen anhand dieser Daten selbstständig minimale Veränderungen in den Lebensgewohnheiten der Projektteilnehmer und identifizieren Anzeichen, die möglicherweise auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Probanden schließen lassen können.“