Krebserkrankung: Mika unterstüzt auf Rezept

Die Mika-App unterstützt an Krebs erkrankte Menschen. (Foto: Ivan Kruk/123rf.com)

Ab sofort können sich Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung die Mika-App verschreiben lassen. Die Die App ist die erste und bislang einzige digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) für alle Krebspatienten.

Unterstützt durch künstliche Intelligenz bietet die Mika-App Erkrankten personalisierte Inhalte und lässt sich an deren individuelle Bedürfnisse anpassen. Eine Pilotstudie der gynäkologischen Onkologie an der Berliner Charité gibt Hinweise darauf, dass eine regelmäßige Nutzung der App die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patientinnen und Patienten steigert und psychische Belastungen reduziert.

Psychische Auswirkungen im Fokus

Die App konzentriert sich insbesondere auf die psychischen Auswirkungen von Krebserkrankungen und Krebstherapien sowie die Aufklärung und Motivation der Betroffenen. So erhalten sie beispielsweise fundierte und geprüfte Informationen zu Krebserkrankungen. Zudem begleitet die App die Erkrankten mit wissenschaftlich erprobten Methoden und validierten Techniken des Therapiemanagements. Zum Programm gehören zum Beispiel Bewegungstrainings, Ernährungsempfehlungen und Achtsamkeitsübungen. Ziel ist es, Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen und zu einem selbstbestimmten Leben mit der Diagnose Krebs zu befähigen. Die verschiedenen Bestandteile der Mika-App wurden unter anderem mit Onkologen und Psychoonkologen der Charité Berlin und des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) entwickelt und werden kontinuierlich wissenschaftlich geprüft.

Hilflosigkeit abmildern

„Unsere Vision ist es, dass kein Mensch, der mit einer Krebsdiagnose leben muss, zusätzlich mit Hilflosigkeit belastet ist. Bei Mika achten wir penibel auf die Qualität unserer Inhalte. Alle Informationen, die Mika bereitstellt, durchlaufen eine strenge Qualitätssicherung“, sagt Dr. Jan Simon Raue, Mitgründer und Geschäftsführer von Fosanis, Entwickler der Mika-App. Medizinisch relevante Inhalte seien geprüft und mit den aktuellen Behandlungsleitlinien und dem Stand der Wissenschaft abgeglichen. „So gewährleisten wir hochwertige Inhalte, die gleichzeitig eine leicht verständliche Sprache sprechen.”

Mika hilft KI-basiert

Ärzte und Psychotherapeuten können Patienten nun ein Rezept für die App ausstellen, das sie bei der jeweiligen Krankenversicherung einreichen. Die Krankenkasse versendet im Anschluss den Code zur Freischaltung der App. Direkt nach der Registrierung bei Mika geben Patienten ihre spezielle Krebserkrankung sowie Symptome und Befinden ein. Die Künstliche Intelligenz hinter der App nutzt diese Informationen, um personalisierte Inhalte anzuzeigen und auf die individuellen Bedürfnisse von Krebspatienten und Krebspatientinnen anzupassen.

Durch das KI-gestützte personalisierte Angebot soll Mika die Patienten aktivieren und motivieren. „Nutzer:innen berichten davon, mental gestärkt zu werden und zielgerichtetere Fragen in der Arztkonsultation stellen zu können“, sagt Prof. Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf, Psychoonkologin und Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig. Die App verschaffe ihnen die Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln. Die Patienten fühlten sich dadurch mündiger, motivierter und mutiger.