Kongress: Digital und regional – das funktioniert!

Telemedizin (Symbolbild)
Telemedizin Kongress NRW 2023: Best-Practice-Beispiele auf Telemedizin Kongress NRW verdeutlichen digital gestützten Versorgungsansätze (Foto: chassenet/123rf.com)

Wie können Kommunen bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung unterstützen? Darüber diskutierten Experten aus Gesundheitswesen und Politik auf dem Telemedizin Kongress NRW.

Das Gesundheitswesen steht unter Druck: In vielen Kommunen offenbaren sich Versorgungslücken, da Arztsitze nicht mehr besetzt werden können. Zugleich steht die Krankenhauslandschaft vor einer Strukturreform, die vor allem in ländlichen Regionen vieles verändern wird. Die Kommunen sind deshalb aus Sicht vieler Bürgerinnen und Bürger immer mehr gefordert. Unter dem Motto „Digital und regional?“ sprachen Experten aus Gesundheitswesen und Politik auf dem gemeinsamen Kongress von der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) und der ZTG-Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH am 27. März 2023 darüber, wie Kommunen bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung unterstützen können.

Eine Aufzeichnung des Telemedizin Kongress NRW steht unter folgendem, externen Link zur Verfügung: https://www.youtube.com/watch?v=5eUAdlR4p1Y&t=6715s

Aussichtsreiche Best-Practice-Beispiele

Mit dem Innovationsfondsprojekt „Oberberg FAIRsorgt“ und dem Gesundheitsnetzwerk PORT Willingen Diemelsee e. V. präsentierten zwei regionale Initiativen ihre digital gestützten Versorgungsansätze. Ziel von „Oberberg FAIRsorgt“ (Telemedizinpreisträger 2022) ist es, den Oberbergischen Kreis mit Hilfe von Telemedizin bei Prävention, Gesundheitsförderung sowie Pflege- und Versorgungsangeboten speziell für ältere Patientinnen und Patienten zu unterstützen. 30.000 Menschen sind aktuell in das Projekt integriert. Aufgrund der positiven Zwischenbilanz wird der Aufbau von mindestens fünf Gesundheitsregionen sowie einem kommunalen Gesundheitszentrum angestrebt.

Das Modellprojekt „Gesundheitsnetzwerk PORT Willingen Diemelsee e. V.“ zeigt, wie ein Landkreis mit Hilfe eines Gesundheitszentrums der steigenden Anzahl an Menschen mit Pflegebedarf im ländlichen Raum begegnet und auch pflegende Angehörige unterstützt. Durch vernetzte Versorgungs- und Kommunikationsstrukturen – auch bundeslandübergreifend – entsteht im Rahmen des Modellprojekts aus Hessen ein umfassendes Versorgungssystem, von dem alle profitieren, wie PORT-Geschäftsführerin Dr. Katharina Kappelhoff erläuterte.

„Telemonitoring muss in die Versorgung“

Welche Unterstützung Ärztinnen und Ärzte benötigen, um die ländliche Versorgung auch in Zukunft aufrecht zu erhalten, und wie telemedizinische Lösungen dabei helfen können, präsentierte Dr. med. Hans-Jürgen Beckmann, Vorstand des Ärztenetzes Medizin und Mehr eG (MuM) im ostwestfälischen Bünde: „Telemonitoring muss in die Versorgung. Auch dafür braucht es ein aktives Engagement der Kommunen und die dringend notwendige Modernisierung des KV-Systems. Insbesondere dort, wo keine Ärztenetze existieren, können Kommunen die entsprechenden Akteurinnen und Akteure zusammenführen, um die dringend notwendigen vernetzten Versorgungsstrukturen zu schaffen.“ 

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