Zum Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen kritisch Stellung bezogen hat der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen auf der jüngsten Vertreterversammlung in Berlin. Telemedizin werde dem Arzt-Patienten-Kontakt nutzen, ihn jedoch nicht ersetzen können.
Die Delegierten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung trafen sich in Berlin zur letzten Sitzung in der zu Ende gehenden Amtsperiode. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Dr. Andreas Gassen betonte im Rahmen der Vertreterversammlung die „konstruktive Sacharbeit“, mit der die Vertreterversammlung das Konzeptpapier KBV 2020 entwickelt habe.
Warnung vor Digitalisierungs-Euphorie
„Keine andere Körperschaft der Selbstverwaltung hat ein derartiges Zukunftskonzept entwickelt“, unterstrich Gassen. Ein Thema, das im Konzept eine wichtige Rolle einnimmt, ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Er warnte vor einer grenzenlosen Euphorie: „Wir begrüßen ausdrücklich die Möglichkeiten von Vernetzung, Digitalisierung und Telemedizin. Sie nutzen zwar dem Arzt-Patienten-Kontakt, sie werden ihn aber nicht ersetzen können.“
Gassen charakterisierte die Rolle des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung als Bremser, wenn es um die Honorierung von telemedizinischen Leistungen geht. Außerdem rief er die Delegierten dazu auf: „Wir sollten unsere ärztliche Kompetenz nutzen, um die Zukunft sinnvoll – und das heißt patientengerecht – zu gestalten.“
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisiert. Sie untersteht dem Bundesministerium für Gesundheit.