Generative KI soll das Gesundheitswesen effizienter machen

Einsatz von Large-Language-Model-(LLM)-Lösungen im Gesundheitswesen
Einsatz von Large-Language-Model-(LLM)-Lösungen im Gesundheitswesen: Manuelle Arbeitsbelastung verringern, die Genauigkeit erhöhen und Kosten senken. (Bild: perig76/123rf.com)

Basierend auf der Technologie für generative künstliche Intelligenz (KI) von Google Cloud entwickelt der IT-Dienstleister Cognizant künftig Large-Language-Model-(LLM)-Lösungen, um die verschiedenen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu adressieren.

Generative KI-Lösungen sollen in zentralen Bereichen der Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens eingesetzt werden. Das soll bei den anwendenden Gesundheitsorganisationen unter dem Strich für bessere Geschäftsergebnisse sorgen. Um die Pläne umzusetzen, erweitert Cognizant die im Mai 2023 verkündete Partnerschaft mit Google Cloud. 

 „Unser Ziel ist es, Lösungen für Unternehmen im Gesundheitswesen zu entwickeln, die zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, die geschäftliche Effizienz steigern und die PatientInnenerfahrung verbessern“, erläutert Cognizant-CEO Ravi Kumar S. Durch die künftig vertiefte Zusammenarbeit mit Google Cloud will Cognizant das Potenzial von generativer KI ausschöpfen und der Gesundheitsbranche verdeutlichen, welche Auswirkungen der KI-Einsatz auf ihr Geschäft hat.

Einfachere Administration mit LLM

Das Programm konzentriert sich zunächst auf die Umgestaltung von Verwaltungsprozessen in Bereichen wie Einsprüche und Beschwerden oder PatientInnen- und Mitgliederbeteiligung. Die breit angelegte Initiative kombiniert die Möglichkeiten der Google Cloud-Plattform Vertex AI mit der KI-Expertise und den Erfahrungswerten von Cognizant im Gesundheitswesen.

Administrative Aufgaben im Gesundheitswesen sind oft sehr komplex. Sie erfordern deswegen menschliche Expertise, die Informationen für Leistungsanbieter, PatientInnen und administrative NutzerInnen interpretieren und verwalten. LLM sind in der Lage, diesen Prozess zu vereinfachen. Das soll die manuelle Arbeitsbelastung verringern, die Genauigkeit erhöhen und die Kosten senken. Zum Beispiel können LLMs den zeitaufwändigen Prozess der Umwandlung von juristischen Verträgen in klar definierte Zahlungsregeln automatisieren. Controlling-Teams können sich dann auf Genauigkeit, vertragliche Nuancen und die schnellere Bereitstellung konsistenter Ergebnisse konzentrieren.

„Die generativen KI-Funktionen von Google Cloud unterstützen Organisationen im Gesundheitswesen dabei, einen neuen betrieblichen Standard zu setzen“, sagt Google Cloud CEO Thomas Kurian. „Unsere erweiterte Partnerschaft mit Cognizant bietet unseren gemeinsamen Kunden im Gesundheitswesen ein breites Spektrum an Technologien, mit denen sie sich auf eine völlig neue Art und Weise weiterentwickeln können.”

Datenschutz im Blick 

Cognizant und Google Cloud legen besonderen Wert auf Datenschutz und Datensicherheit. Die Zusammenarbeit basiert auf den Grundsätzen von Cognizant und Google Cloud für verantwortungsbewusste KI sowie auf den Data Governance- und Datenschutzstandards von Google Cloud. Cognizant hebt hervor, dass der Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) eingehalten wird. Der Hauptsitz des US-Dienstleisters Cognizant in Deutschland befindet sich in Frankfurt/M.

Stichwort HIPAA Das US-amerikanische Bundesgesetz Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA – Vertraulichkeit medizinischer Informationen) ist für fast alle medizinischen Fachkräfte verbindlich. Es regelt ausführlich den Zugriff auf und die Offenlegung von personenbezogenen Gesundheitsinformationen. Das HIPAA sieht u.a. vor, dass jeder Patient Kopien seiner Krankenakte verlangen darf und Korrekturen fordern kann, falls er darin Fehler findet. Die HIPAA-Datenschutzbestimmungen dürfen jedoch nicht so ausgelegt werden, dass eine Kommunikation zwischen medizinischen Fachkräften, die den Patienten betreuen, behindert wird. Die Regeln erlauben Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften, Informationen weiterzugeben, die für die Einbindung von Ehepartnern, Angehörigen, Freunden und anderen vom Patienten benannten Personen von unmittelbarer Bedeutung sind.