Forschungsprojekt untersucht smarte Gesundheitsversorgung mit 6G

Startschuss für das Forschungsprojekt „6G Health“ am Leipziger Uniklinikum: Marco Schüller, stellvertretender kaufmännischer Leiter des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Dr. Thomas Neumuth, Technischer Direktor ICCAS, Susanne Schlagl, Head of Vodafone Centre for Health und Ralf Irmer, Leiter des Vodafone Innovationszentrums Dresden. (Foto: Vodafone)
Startschuss für das Forschungsprojekt „6G Health“ am Leipziger Uniklinikum: Marco Schüller, stellvertretender kaufmännischer Leiter des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Dr. Thomas Neumuth, Technischer Direktor ICCAS, Susanne Schlagl, Head of Vodafone Centre for Health und Ralf Irmer, Leiter des Vodafone Innovationszentrums Dresden. (Foto: Vodafone)

Grundlagen und Anforderungen für 6G-basierte medizinische Anwendungen im Bereich der smarten Gesundheitsversorgung zu erarbeiten, ist das Ziel des Forschungsprojekts „6G Health“, das jetzt an der Leipziger Universitätsmedizin gestartet ist. 19 Partner sind an dem Projekt beteiligt.

Noch ist der kommende Mobilfunkstandard 6G Zukunftsmusik und es wird weltweit noch an Standards und Verfahren gearbeitet. Erste Netze auf Basis der sechsten Mobilfunk-Generation wird es in Europa voraussichtlich ab 2030 geben. Experten sind sich jedoch sicher, dass 6G das Potenzial hat, die digitale Gesundheitsversorgung zukünftig noch einmal deutlich zu verbessern. Gegenüber der aktuellen Mobilfunkgeneration 5G wird der kommende Standard 6G einen Zuwachs an Geschwindigkeit, Kapazität und Zuverlässigkeit bieten. Doch welche Leistungsmerkmale sind erforderlich, damit 6G bestmöglich für die Herausforderungen der medizinischen Versorgung aufgestellt ist? Das wollen die Partner im Projekt „6G Health“ gemeinsam ermitteln.

Bereits heute steht fest: 6G wird erstmals mehr als nur ein Funknetz sein. Denn die neue Mobilfunk-Technologie soll Sensorik, Mobilfunk und Rechenleistung kombinieren, um virtuelle Welten und reale Wirklichkeit tatsächlich miteinander zu verweben. Künstliche Intelligenz in der Netztechnik und mehr Energie-Effizienz sind weitere Merkmale, die in den 6G-Standard einfließen sollen. Gleichzeitig sollen die Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Maschine möglichst schnell werden. So könnten beispielsweise Exoskelette Patienten noch besser beim Laufen oder Pflegekräfte beim Schieben von Betten unterstützen. Dazu sind besonders niedrige Latenzen erforderlich.

Der Forschungsfelder für 6G

Im Rahmen des Projekts werden Anwendungen aus drei Innovationsfeldern bearbeitet. Zum einen ist das die Erfassung von Biosignalen direkt am Patienten, um sie danach direkt vor Ort zu übertragen und zu bearbeiten. Auf diese Weise soll klinische Zusammenarbeit verbessert werden, um die Gesundheitsversorgung der Patienten auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sicherzustellen. Damit das gelingt, müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz und andere Vitaldaten von Patienten verlässlich aus der Ferne in Echtzeit beobachten zu können. 

Im zweiten Forschungsfeld stehen die Behandelnden im Mittelpunkt. Dank erweiterter Netzfunktionalitäten sollen Ärzte und Pflegepersonal zukünftig von neuen Formen der Zusammenarbeit profitieren. Hier nennen die Forschenden beispielsweise Anwendungen aus dem Umfeld der erweiterten Realität (AR) oder Telemedizin. Ärztinnen könnten sich so beispielsweise vor Operationen dreidimensionale Darstellungen der Organe zur Vorbereitung ansehen oder bei chirurgischen Eingriffen in Echtzeit Spezialisten hinzuschalten. Das dritte Forschungsfeld legt den Fokus auf die Vernetzung medizinischer Geräte und die Kommunikationsinfrastruktur für das zukünftige smarte Krankenhaus.