Empfehlungen für Infektionsprävention

Desinfektion in Arztpraxis
Desinfektion in Arztpraxis: Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. bietet Handlungsempfehlung für die ambulante Versorgung (Foto: Ruslan Olinchuk/123rf.com)

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) bietet jetzt Handlungsempfehlungen für das medizinische Personal in Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren. So soll das Infektionsrisiko in der ambulanten Versorgung reduziert werden.

Der Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung kommt eine steigende Bedeutung zu – das hat uns spätestens die SARS-CoV-2-Pandemie gezeigt. Auch wenn das Infektionsrisiko in der ambulanten Versorgung niedriger als im stationären Sektor eingeschätzt wird, stellen eine hohe Patientenanzahl sowie die Verlagerung von invasiven Behandlungen in die ambulante Versorgung ein potenziell steigendes Risiko für die Patientensicherheit dar. 

Die durch das Aktionsbündnis Patientensicherheit entwickelte Handlungsempfehlung „Hygiene in der Arztpraxis – Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung“ soll bei niedergelassenen Ärzten und ihren Teams die Aufmerksamkeit für die Infektionsprävention sowie Kenntnisse über entsprechende Maßnahmen erhöhen.

Empfehlungen für fünf Handlungsbereiche

In fünf Handlungsbereichen listet die Empfehlung wichtige Maßnahmen in der Infektionsprävention auf: „Händehygiene und Händedesinfektion“, „Hygienische Sicherheit bei Infusionen, Injektionen und Punktionen“, „Aufbereitung von Medizinprodukten in der Arztpraxis“, „Umgang mit Patienten mit multiresistenten Bakterien oder virusbedingten Infektionen in der ambulanten Versorgung“ und „Impfungen zur Infektionsprophylaxe in der hausärztlichen Versorgung“.

Durch ausgewählte praxisnahe Beispiele werden Infektionsrisiken im täglichen Umgang mit den Patienten identifizierbar. Checklisten und Tipps helfen dabei, Strategien zur Verbesserung der Infektionsprävention im Praxisalltag umzusetzen.

Verständliche Hygienemaßnahmen

„Ziel der Handlungsempfehlung ist es, in verständlicher und kompakter Form notwendige Hygienemaßnahmen zu vermitteln. Vor allem durch die Checklisten ist für eine leichte und klare Umsetzbarkeit gesorgt“, so Andreas Suck, einer der beiden Leiter der Arbeitsgruppe Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung (IPAV), welche die Empfehlung erstellt hat. Dr. Tobias Kramer, zweiter Leiter der AG, ergänzt: „Viele Abläufe in der Patientenversorgung erfolgen aus Routine, ohne dass man sich über Risiken und kritische Momente im Klaren ist. Daher ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden diese Punkte in ihrem Alltag kennen und erkennen. Regelmäßige Übungen und das Hinterfragen praktischer Abläufe schärfen diesen Blick und steigern dadurch die Patientensicherheit.“

Für die stationäre Versorgung hat das APS im Jahr 2008 die Aktion „Saubere Hände“ ins Leben gerufen, die aus den deutschen Krankenhäusern heute nicht mehr wegzudenken ist. Die Initiatoren und Autoren der jetzigen Handlungsempfehlung hoffen, ähnliche Erfolge auch in der ambulanten Versorgung zu erzielen.

Die Handlungsempfehlung „Hygiene in der Arztpraxis: Infektionsprävention in der ambulanten Versorgung“ kann kostenfrei über die Webseite des APS unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.aps-ev.de/hempfehlungen/hygiene-in-der-arztpraxis-infektionspraevention-in-der-ambulanten-versorgung/