Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen kräftig vorangetrieben. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat jetzt dazu erste Zahlen veröffentlicht, die den Wandel in den vergangenen anderthalb Jahren verdeutlichen.
Während im vierten Quartal 2019 bundesweit lediglich 23 Versicherte der TK ausschließlich per Video behandelt wurden, waren es im zweiten Quartal 2020 bereits 19.701 Versicherte.
Seit dem Start der Apps auf Rezept im Oktober 2020 hat die TK 6.126 Rezeptcodes an Versicherte ausgegeben. Bereits vor dem Start der Apps auf Rezept hat die TK Apps angeboten, die bei Krankheiten oder in Gesundheitsfragen unterstützen So wurde die Migräne-App bislang 395.000 Mal heruntergeladen, die Allergie-App-Husteblume 205.000 Mal und die Schwangerschafts-App BabyZeit 47.000 Mal.
Elektronische Patientenakte beliebt
Für die elektronische Patientenakte (ePA) „TK-Safe“ haben sich seit dem 1. Januar dieses Jahres 147.000 Nutzerinnen und Nutzer angemeldet. Täglich rund 400 neue User hinzu. 58 Prozent der Nutzer sind Männer, 42 Prozent Frauen. Einer aktuellen Umfrage zufolge befürworteten 83 Prozent der Befragten die ePA, 2016 waren es nur 51 Prozent.
Elektronische Krankmeldung
Seit dem Start eines Pilotprojekts im September 2017 erreichten 313.000 Krankmeldungen TK auf elektronischem Weg. Ab Oktober soll das digitale Verfahren den gelben Schein in Papierform bundesweit ersetzen.
Kommunikation wird digitaler
Auch die Kommunikation der Patienten wird zunehmend digital. Immer mehr Versicherte regeln ihre Anliegen per App. Mehr als drei Millionen Downloads zählt die TK-App inzwischen, davon allein 940.000 im vergangenen „Corona-Jahr“. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr 19 Millionen Anfragen von Versicherten per App, E-Mail und Website bei der Krankenkasse ein.
„In den vergangenen eineinhalb Jahren hat sich die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems so schnell weiterentwickelt wie nie zuvor. Die Nutzerzahlen digitaler Angebote sind deutlich gestiegen”, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK). Die Krise habe aufgezeigt, wo Tools wie die Videosprechstunde, Apps oder die elektronische Patientenakte im Behandlungsalltag ihren Nutzen entfalten können und sie hätten so an Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten gewonnen.