Digitaler Impfpass ab 2022

KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister: „Durch die Digitalisierung der Impfdaten können hilfreiche Funktionen wie automatische Erinnerungen zur Erneuerung von Impfungen angeboten werden.“ (Foto: Lopata/axentis.de)

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat den Grundstein für den digitalen Impfpass als erstes medizinisches Informationsobjekt (MIO) gelegt. Er soll ab 2022 in der elektronischen Patientenakte (ePA) genutzt werden können.

Zuvor hatte die KBV gemeinsam mit Experten in einem Verfahren einen Standard für die elektronische Übertragung und Speicherung von Impfdaten definiert. „Damit kann der digitale Impfpass zu einer echten Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen“, so der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen. Denn durch die standardisierte Dokumentation der Inhalte werde es erst möglich, dass die Daten interaktiv und sektorenübergreifend genutzt und ausgetauscht werden – unabhängig davon, welches Softwaresystem der Arzt verwende.

„Durch die Digitalisierung der Impfdaten können zudem hilfreiche Funktionen wie automatische Erinnerungen zur Erneuerung von Impfungen angeboten werden“, so KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister.

Weitere MIOs sollen folgen

Die KBV erhielt zahlreiche hilfreiche Hinweise für die Erstellung des MIO Impfpass. 380 Kommentare von fast 50 Organisationen wurden abgegeben, bewertet und konnten größtenteils übernommen werden. Eine Übersicht aller Kommentare und Antworten wurde auf mio.kbv.de veröffentlicht. Mit der Festlegung des MIO Impfpass kommt die KBV der sektorenübergreifenden Standardisierung der Inhalte für die elektronische Patientenakte einen Schritt näher. 

Die elektronische Patientenakte soll ab 2022 die MIOs Impfpass, zahnärztliches Bonusheft, U-Heft und Mutterpass unterstützen können. Noch im Laufe dieses Jahres will die KBV die drei weiteren MIOs festlegen, sodass im Jahr 2021 die IT-Systeme im Gesundheitswesen die MIOs für die ePA umsetzen können.