Die deutsche Fitnessbranche verzeichnet ein fortgesetzt starkes Wachstum. Die Digitalisierung gewinnt auch im Fitnessmarkt an Bedeutung und trägt dazu bei, dass sich die Struktur der Branche wandelt.
Zum Start der größten internationalen Fitness-Messe FIBO am 6. April 2017 stellt das Beratungsunternehmen Deloitte neue Marktuntersuchungen vor. Die deutsche Fitnessbranche verzeichnet erneut ein starkes Wachstum bei Mitgliederzahlen, Anlagen und Umsatz. Ende 2016 waren hierzulande 10,1 Millionen Menschen in einer der 8.684 Fitnessanlagen angemeldet. Das macht Deutschland zum mitgliederstärksten Fitnessmarkt vor Großbritannien und Frankreich.
Der Großteil der deutschen Fitnessclub-Mitglieder (9,5 Mio.) ist dabei in Full-Service-Studios registriert. Kettenanbieter trugen mit einem Wachstum um mehr als 11 Prozent wesentlich zur positiven Entwicklung der Branche bei. Hier stechen besonders Anbieter aus dem Discount-Bereich wie McFIT, clever fit und FitX hervor, die zusammen einen Marktanteil von rund einem Fünftel haben.
Digitale Fitnessangebote im Kommen
Auch digitale Angebote nehmen eine immer größere Rolle ein. Die Digitalisierung gewinnt auch auf dem Fitnessmarkt immer mehr an Bedeutung und trägt dazu bei, dass sich die Struktur der Branche wandelt. Digitale Fitnessangebote, die ein Fitnesstraining „on Demand“ ermöglichen, Wearables zur Leistungskontrolle oder Social-Media-Kommunikation werden zunehmend wichtiger und entsprechend steigt die Zahl der Marktteilnehmer und Wettbewerber in der Industrie. Alleine Online-Fitnessstudios zählten rund 563.000 registrierte Mitglieder zum Jahresende 2016, von denen 194.000 Fitnessbegeisterte bezahlte digitale Angebote nutzten. Mit „NewMoove“ hat Fitness First als erster Anbieter im November 2014 den Trend erkannt und ein hybrides Modell aus Offline- und Online-Fitness umgesetzt.
Die Studien zum deutschen Fitnessmarkt wurden in Zusammenarbeit mit dem DSSV (Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen) und der DHfPG (Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement) erstellt, die europäische Analyse in Kooperation mit EuropeActive.
„Die deutsche Fitnessbranche ist ein Wachstumsmarkt. Die Faktoren, die zu den neuen Höchstwerten geführt haben, sind vielfältig: das Anhalten des Megatrends Fitness und Gesundheit, ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und ein Imagewandel von Fitness zum Lifestyle-Produkt für jedermann. Insbesondere die Top-Player der Branche wie McFIT, clever fit oder FitX verstehen es, die Kundenbedürfnisse zu bedienen, und wuchsen überproportional im Vergleich zum Rest des Marktes“, erklärt Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Bedeutendster Markt in Europa
Laut der neuesten europaweiten Studie „European Health & Fitness Market“ in Kooperation mit EuropeActive zeigt sich die Führungsposition des deutschen Fitnessmarktes im Ländervergleich. Deutschland macht mit seinen 10,1 Millionen Mitgliedern knapp 18 Prozent aller in Europa registrierten Mitglieder (56,4 Mio.) aus. Ähnlich stark zeigt sich Großbritannien mit 9,3 Millionen Mitgliedern, während Frankreich (5,5), Italien (5,3) und Spanien (5,1) auf den Plätzen drei bis fünf folgen. Trotz der hohen Mitgliederanzahl liegt der relative Anteil der trainierenden Bevölkerung in Deutschland mit 12,3 Prozent lediglich im europäischen Mittelfeld. Fitnessmärkte wie Schweden (21,1%), Norwegen (19,2%) und die Niederlande (16,7%) haben deutlich höhere Penetrationsquoten. Hieraus leitet Deloitte ein Wachstumspotenzial für den deutschen Markt ab.