Deutscher Design-PC soll Office-Arbeit verbessern

Der klassische Bürorechner ist alleine in Deutschland millionenfach mal vertreten. Ein deutsches Startup will das „Arbeitstier“ jetzt optisch ansprechender machen und den üblichen Kabelsalat beenden.

Seine Leistung hat sich zigfach verbessert, aber das Design des konventionellen Büro-Computers hat sich in den letzten dreißig Jahren kaum geändert. Wer in repräsentativen Bereichen oder einfach zur Mitarbeiter-Motivation einen formschönen Desktop-Computer anschaffen möchte, greift heute häufig zu einem iMac von Apple, dessen stolzer Anschaffungspreis aber vielfach das IT-Budget rasant abschmilzt.

Einen ästhetisch anspruchsvollen Büro-PC hat jetzt das Münchner Unternehmen Modinice vorgestellt. Die gesamte Hardware beim neuen PC „Modinice M1“ verschwindet komplett im Monitorfuß. Mitgeliefert wird ein Kabel, das Stromversorgung und Netzwerkanschluss kombiniert: Damit gehört der „Kabelsalat“ auf dem Schreibtisch der Vergangenheit an. Preislich bleibt das Gerät dabei rund 50 Prozent unter den Kosten für einen Edel-Rechner aus Kalifornien.

Ergonomische Höhenverstellung sowie eine Vorrichtung für einen und optional auch zwei Monitore ermöglichen Flexibilität. Einen vorhandener Monitor kann weiter verwendet werden, ein Monitor-Tausch ist kein Problem. Wer Windows 8 oder 10 als Betriebssystem nutzt, kann auch einen Touchscreen verwenden. Eine Besonderheit ist die integrierte, kabellose Ladefläche für Smartphones, die geordnet auf dem Arbeitsplatz abgelegt zugleich aufgeladen werden können – vorausgesetzt, das Smartphone ist für kabelloses Laden geeignet.

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Firmengründer Mike Finckh (Foto: Modinice)

Bereits vor drei Jahren nahm sich Firmengründer Mike Finckh vor, eine deutsche Alternative zu iMac & Co zu entwickeln: „Das Auge arbeitet mit: Ein aufgeräumter Schreibtisch mit einem formschönen PC trägt zum Workflow bei“, ist Finckh überzeugt.

Da die meisten Warenwirtschafts-, Produktions-, Dienstleistungs- und Finanzprogramme auf Windows aufsetzen, wird der PC mit dem Microsoft-Betriebssystem angeboten. Alternativ wird der PC aber auch ohne Betriebssystem angeboten, zum Beispiel zur Installation von Linux oder zur Verwendung einer vorhandenen Windows Lizenz.

Die Testphase mit Kunden ist inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Verträge mit zwei Computer-Großhändlern bestehen und die Serienproduktion ist bereits angelaufen. Jetzt geht es darum, den PC auf dem Markt zu positionieren. Das will Finckh gemeinsam mit der Crowd stemmen: Auf der Crowdinvestingplattform Companisto (www.companisto.com), startete eine Schwarmfinanzierung. Hierbei schließen sich viele Personen zusammen, um sich gemeinsam mit Risikokapital an Startups zu beteiligen.

Laut Finkh umfasst das Marktvolumen für Office-PC im deutschen Markt mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Gemeinsam mit den Einnahmen aus der Crowd will Finckh zeigen, „dass schönes Design und PC Innovationen auch aus Deutschland kommen können“. Die Investitionen der Crowd sollen für Marketing und Vertrieb eingesetzt werden.