Ein telemedizinisches Nachsorge-Angebot für Patienten, die wegen einer Depression an einer Rehabilitation teilgenommen haben, bietet die Deutsche Rentenversicherung Bund an. Die Smartphone-App DE-RENA soll die Betroffenen durch persönliches Telefoncoaching unterstützen. Jetzt liegen erste Erfahrungswerte vor.
Seit 2017 wird die Tele-Reha-App im Reha-Zentrum Bad Salzuflen eingesetzt, einem von 22 Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die ersten Erfahrungen sind sehr vielversprechend: „Die zum Ende der Rehabilitation bereits reduzierte Depressivität war im Nachsorgezeitraum weiter rückläufig, die Fähigkeit zur Selbststeuerung nahm signifikant zu“, sagt Dr. Dieter Olbrich, Ärztlicher Direktor des Reha-Zentrums.
Tele-Reha-App unterstützt im Alltag
Mit der App können die Patienten ihre in der unmittelbar vorangegangenen Rehabilitation erarbeiteten Grundsätze direkt im Alltag umsetzen. Ein Psychotherapeut der Klinik begleitet sie ein halbes Jahr telefonisch als persönlicher Nachsorgecoach. Das soll die Selbststeuerung der Patienten stärken und für eine ausgeglichene Lebensführung sorgen. „DE-RENA hilft den Patienten, ihre persönlichen Lebensbereiche in ein ausgeglichenes Verhältnis zu bringen. Sie bewerten und planen ihre individuellen Aktivitäten im Alltag so, dass sie optimal und gesundheitsförderlich aufeinander abgestimmt sind“, erläutert Olbrich.
In einem Vortrag hat er die App zusammen mit Stefan Schmädeke, Psychologe bei der MEDIAN Klinik für Psychosomatik in Bad Dürkheim, jetzt auf dem 17. Reha-Forum der Deutschen Rentenversicherung Bund präsentiert. Das Reha-Forum tagt alle zwei Jahre in Berlin. Mehrere hundert Gäste aus Sozialversicherung, Klinikmanagement, Wissenschaft, Verbänden und Politik tauschten sich diesmal zum Thema “Was bedeutet Digitalisierung für die Rehabilitation?” aus.