Brandenburger Telemedizin-Studie mit ersten Ergebnissen

Wie geeignet ist die Telemedizin für die dermatologische und rheumatologische ambulante Versorgung im Land Brandenburg? Antworten auf diese Fragen sollen zwei Machbarkeitsstudien geben. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor und zeigen: Viele Ärzte stehen der Telemedizin durchaus positiv gegenüber. Es gibt aber auch klare Bedenken.

Im Rahmen der Studien untersucht die KV Consult- und Managementgesellschaft mbH (KV COMM) im Zeitraum von Oktober 2017 bis April 2020, ob und wie Telematik die dermatologische und rheumatologische Versorgung im Land Brandenburg unterstützen kann. Damit sollen Ärzte bereits vor der Entwicklung von eHealth-Ansätzen zur Implementierbarkeit von Telemedizin im ambulanten Sektor mit einbezogen werden.

Zu hoher Aufwand, zu wenig Geld

Erste Studienergebnisse zeigen, dass viele Anwender der Telemedizin grundsätzlich positiv gegenüberstehen. 72 Prozent der teilgenommenen Dermatologen und Hausärzte im Land  Brandenburg halten telemedizinische Anwendungen in der Dermatologie für geeignet. 62 Prozent der Befragten wollen Telemedizin zudem im Praxisalltag umsetzen. 50 Prozent der Befragten sind jedoch davon überzeugt, dass es diverse Hinderungsgründe für den Einsatz telematischer Lösungen gibt. Neben dem hohen administrativen Aufwand nennen sie die Anschaffung der Technik und die schwache Vergütung. Den telemedizinischen Austausch mit Dermatologen wünschen sich 60 Prozent der Befragten.

Für die beiden Machbarkeitsstudien zur Implementierung eines telemedizinischen Versorgungskonzeptes in der Dermatologie sowie Rheumatologie im Land Brandenburg (kurz: TeleDermaBB, TeleRheumaBB) wurden zwei Studiendesigns entwickelt. Sie bestehen aus einem Methoden-Mix aus qualitativer und quantitativer Forschung. Dabei kommen sowohl Experteninterviews, als auch Fokusgruppen sowie Fragebogenerhebungen zum Einsatz.

Im Rahmen der Fragebogenerhebung wurden alle Hausärzte sowie ambulant-tätigen Fachärzte der Dermatologie und Rheumatologie (rund 2.000) im Land Brandenburg kontaktiert. Im Rahmen der Rheumatologie-Studie wird zudem in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft RheumDatenRhePort eine bundesweite Vergleichsgruppe realisiert, die aus 500 Ärzten besteht. Die Fragebogenerhebung erfolgt bis einschließlich Februar 2019.

Optimale Lösungen für die Praxis

Mit den Studien soll erstmals die Perspektive von Telemedizin-Anwendern in den Fokus rücken. Ziel ist es, auf der Basis der Studien telemedizinische Ansätze praxiskompatibel und anwenderfreundlich zu entwickeln. So soll eine echte Optimierung der Versorgung erreicht werden.