Der Anteil der Senioren im Alter über 65 Jahre wird bis 2030 um 33 Prozent steigen. Die Bausparkasse LBS weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass erheblich zu wenig barrierefreie Wohnungen vorhanden sind: Rund 2,9 Millionen entsprechend ausgestattete Wohnungen müssten geschaffen werden, um den Bedarf zu decken.
Prognosen zufolge wird die Zahl der heute knapp 17 Millionen Menschen der Generation 65+ bis 2030 um ein Drittel steigen. Damit diese Menschen auch im Alter selbstbestimmt leben können, benötigen sie geeigneten Wohnraum. Doch während schon konventioneller Wohnraum rar und vielerorts sehr teuer geworden ist, mangelt es in zunehmendem Maße an barrierefreien Wohnungen.
Altersgerechte Wohnung bevorzugt
Berechnungen des Forschungsinstituts Prognos zufolge werden im Jahr 2030 über 22 Millionen Menschen in Deutschland älter als 65 Jahre sein. Zwar wird die Gesamtbevölkerung im selben Zeitraum leicht abnehmen, aber die Zahl der Haushalte steigt dennoch, so die Prognose. Das gilt insbesondere für die Altershaushalte, denn die meisten Menschen wünschen sich, so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld zu leben. Eine altersgerecht gestaltete Wohnung – etwa mit ebenerdigen Zugängen, breiten und schwellenlosen Türen oder einer bodengleichen Dusche – ermöglicht dies. Doch davon stehen laut den Berechnungen in Deutschland derzeit nur 700.000 zur Verfügung – rund 2,9 Millionen zu wenig.
Die Bausparkasse rät deshalb zum Erwerb einer eigenen Immobilie: „Wer ein Eigenheim besitzt, kann selbst aktiv werden und es nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestalten“, meint Albrecht Luz von der LBS. „Das ist eine Chance für Immobilienbesitzer aller Generationen. Ältere Menschen können sich durch barrierearme Umbaumaßnahmen ihre Unabhängigkeit sichern.“ Umbaumaßnahmen zur Barriere-Reduzierung können über einen Bausparvertrag finanziert werden.
Risiko der Altersarmut steigt
Was die Bank nicht sagt: Parallel zur stark wachsenden Zahl der Senioren geht der künftigen Rentnergeneration aber vermehrt auch das Geld aus. Das Risiko der Altersarmut steigt deutlich. Während der heutigen Rentnergeneration insbesondere in Westdeutschland üppige Betriebsrenten oft noch einen goldenen Lebensabend bescheren, sieht die Altersversorgungslage für die Generation der heute 45 bis 50-jährigen längst nicht mehr so gut aus.
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung steigt bis zum Jahr 2036 die Armutsrisikoquote in der Altersgruppe der dann 67-Jährigen in den kommenden Jahren von heute 16 auf 20 Prozent an. Insbesondere alleinstehende Frauen sind von dieser Entwicklung bedroht. Demnach steigt der Anteil der Frauen, die von staatlichen Leistungen abhängig sein werden, von heute 16,2 auf 27,8 Prozent im Jahr 2036 an. Rentner gelten heute als armutsgefährdet, wenn ihr Netto-Einkommen unter 958 Euro liegt.
Zu wenig Lohn, zu viele Unterbrechungen
Als Ursache für die drohende, wachsende Altersarmut sehen die Studien-Autoren zwei Gründe: Die wachsende Zahl der Unterbrechungen im Erwerbsleben und unsichere Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor. Zudem sinkt das Rentenniveau durch die demografische Entwicklung und rentenrechtliche Veränderungen. Die zum Ausgleich geschaffenen Instrumente der privaten Altersvorsorge entfalten nach Einschätzung der Studie bislang nicht die gewünschte Wirkung.