Barmer will Reha-Bürokratie abbauen

Barmer-Hauptverwaltung in Wuppertal
Barmer-Hauptverwaltung in Wuppertal: „Das Ziel besteht darin, Bearbeitungszeit und -aufwand abzubauen“ (Foto: Barmer)

Wenn ein Patient nach dem Krankenhausaufenthalt in die Rehabilitation muss, ist der Abstimmungsaufwand oft groß. Die Krankenkasse Barmer will jetzt den bisherigen Prozess mittels einer digitalen Entlassmanagement-Plattform deutlich entschlacken.

Gemeinsam mit ihrem IT-Partner Recare Deutschland GmbH will die Barmer den Übergang vom Krankenhaus in eine Reha-Einrichtung digitalisieren. Ein Großteil des bisher manuellen Koordinierungsprozesses soll dadurch bei der entlassenden Klinik, bei der Reha-Einrichtung und bei der Krankenkasse als Kostenträger wegfallen. 

Hierzu werden die Leistungserbringer und die Barmer über die digitale Entlassmanagement-Plattform von Recare vernetzt. „Durch den vernetzten Übergang vom Krankenhaus in die Reha entsteht mehr Zeit und Klarheit für Patientinnen und Patienten. Das Ziel besteht darin, Bearbeitungszeit und -aufwand abzubauen, sodass die Anschlussversorgung in der Rehabilitation frühzeitig bekannt und gesichert ist“, sagt Dirk Bergmann, Abteilungsleiter der Bereiche Krankenhaus und Rehabilitation bei der Barmer. Der Digitalisierungsprozess wird zunächst in der Region Berlin-Brandenburg pilotiert und soll – falls erfolgreich – sukzessive bundesweit ausgerollt werden.

Austausch in Echtzeit

„Um das Entlassmanagement für Krankenhäuser sinnvoll zu gestalten, müssen Kostenträger gut in die Prozesse integriert werden”, erläutert Recare-CEO Maximilian Greschke. Sozialdienste im Krankenhaus könnten in der Recare-Plattform ein Versorgungsprofil erstellen und für Krankenhaus- Patienten bei Bedarf eine Anschluss-Reha beantragen. 

Mit Angabe einer geeigneten Folgeeinrichtung gehe der Fall dann an die Barmer. Die Krankenkasse erhalte einen Echtzeitüberblick über alle Versicherten, welche über die Plattform aus in die Anschlussrehabilitation entlassen würden. Dabei könnten sich Krankenhaus, Reha-Einrichtung und Barmer über einen sicheren, verschlüsselten Nachrichtendienst fallbezogen austauschen, etwa um pragmatisch Versorgungslösungen im Sinne der Patienten zu finden.