Drei Tage lang war die Fachmesse „Altenpflege 2019“ Treffpunkt der Pflegewirtschaft. 28.000 Besucher kamen hierfür nach Nürnberg. Stark in den Mittelpunkt gerückt war das Thema Karriere. Doch auch Informationen zur Digitalisierung und weitere Technik-Themen waren wichtig.
Rund 700 Aussteller zeigten Neuigkeiten, Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Pflege & Therapie, Beruf & Bildung, IT & Management, Verpflegung & Hauswirtschaft sowie Raum & Technik. Unter dem Motto “#MeetUp: Dein Leben. Dein Beruf.“ sprach die Messe erstmals in einem neuen „Karrierecenter“ potentielle Berufseinsteiger an.
Das Job-Thema wurde – angesichts des schmerzenden Fachkräftemangels in diesem Bereich – detailliert beleuchtet. Viele Fragen wurden offen diskutiert: Wie findet man gutes Personal und wie hält man es? Was muss getan werden, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten? Wie kann die große Zahl derer, die ihre Ausbildung abbrechen, eingedämmt werden? Wie kann sichergestellt werden, dass die Altenpflege beruflich attraktiv bleibt?
Nachhaltigkeit ist zu oft eine Floskel
Nahezu einhellig war man der Meinung, dass Führungs- und Pflegekräfte noch häufiger in den Dialog treten müssen, gemeinsam Arbeitsbedingungen verbessert werden müssen, man stärker aufeinander eingehen muss. Teils nur hinter hervorgehaltener Hand wurde kritisiert, dass die Interessen von Personal und Pflegeheimbetreibern einerseits sowie Investoren andererseits oft konträr auseinander liegen. So sagte ein Brancheninsider auf der Messe gegenüber mednic: Nachhaltiges Denken und das Wohl von Mitarbeitern und Patienten werde im Bereich der Altenpflege zwar stets nach außen betont, doch tatsächlich gehe es viel zu häufig ausschließlich darum, die Ausgaben so knapp wie möglich zu halten – um Investoren einen möglichst hohen Profit zu bescheren. Erst langsam setze hier ein Umdenken ein. Dass beispielsweise bei Technikinvestitionen die billigste Lösung auf Dauer nicht immer vorteilhaft sei und mittelfristig Nachteile – wie unmotiviertes Personal – mit sich bringe, werde im wachsenden Pflegemarkt oft erst verstanden, wenn man „Lehrgeld“ bezahlt habe.
Weitere Themen rund um den Altenpflege-Beruf waren unter anderem der richtige Umgang mit herausfordernden Situationen wie Demenz, aber auch mit Problemen bei der Kommunikation im Team. Nicht zuletzt ging es um persönliche Karriere- und Entwicklungschancen, Schülerprojekte und Kreativwettbewerbe. Praxisberichte zur Integration ausländischer Pflegekräfte, Erfahrungsberichte zu Auslandsaufenthalten in der Pflege und ein Rahmenprogramm – unter anderem mit den Pflegerappern DENA und IDREF, rundeten das Programm ab.
Die Fachmesse findet in den ungeraden Jahren in Nürnberg, in den geraden Jahren in Hannover statt. Die „Altenpflege 2020“ wird vom 24. bis 26. März 2020 in Hannover veranstaltet.