3.000 Ärzte trainieren OP- und Notfall-Situationen

Der Klinikbetreiber Helios hat in seinen drei deutschen Simulationszentren seit Anfang letzten Jahres mehr als 3.000 Ärzte und Pflegekräfte in OP-Techniken und Notfall-Situationen trainiert. Damit führt Helios nach eigenen Angaben die meisten Simulationstrainings in Deutschland durch.

Die Trainingseinheiten, bei denen OP-Techniken und Notfälle an Puppen geübt und Computern simuliert werden, durchlaufen Ärzte und Pflegekräfte aus der Intensivmedizin, Notfallmedizin, Anästhesie und Gastroenterologie. Simuliert werden bestimmte Eingriffe und Krisenfälle im OP oder in der Notaufnahme. „So können die Teams im geschützten Raum den Ernstfall proben. Sie können sich ihre Kommunikation und ihre individuellen Reaktionen auf Krisensituationen vor Augen führen und verbessern“, erläutert der Koordinator der Helios Simulationstrainings Dr. Mark Weinert. Die Trainings werden jeweils von Kameras aufgezeichnet und anschließend gemeinsam mit speziell ausgebildeten Trainern und Pflegekräften ausgewertet.

Drei deutsche Simulationszentren

Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt zwei Millionen Euro baute die Helios-Gruppe in den letzten drei Jahren Simulationszentren an den Kliniken in Erfurt, Krefeld und Hildesheim. Für Anästhesisten, Anästhesiepflegekräfte und Intensivmediziner ist ein Simulationstraining pro Jahr verpflichtend. „Die exzellenten Rückmeldungen unserer Ärzte und Pflegekräfte zu den Trainings bestärken uns darin, sie weiter auszubauen“, bekräftigt Helios Geschäftsführerin Personal Karin Gräppi. In Kürze starten auch Trainings zur Erstversorgung von Neugeborenen für Gynäkologen und Anästhesisten. Ab 2018 bietet Helios außerdem Simulationen rund um Notfälle an, die während einer Geburt auftreten können.

Bessere Patientenversorgung erreichbar

Inwieweit Simulationstrainings unmittelbare Auswirkungen auf die Qualität von Medizin und Patientensicherheit haben, untersucht der Klinikbetreiber durch den kontinuierlichen Abgleich mit seinen Qualitätskennzahlen. „In internationalen Studien wurde eine Verbesserung der Patientenversorgung durch Simulation festgestellt“, so Weinert. „Das zeigt uns, dass Simulationstrainings absolut sinnvoll sind und ein großes Plus an Sicherheit bringen“.

Die Trainings finden zum überwiegenden Teil in übergreifenden Teams statt. In den Bereichen Chirurgie, Radiologie, Gynäkologie, Urologie und Kardiologie zudem auch als Schulung von Fertigkeiten, etwa für laparoskopische Operationen oder den Herz-Ultraschall. Helios öffnet seine Simulationszentren künftig auch für andere Kliniken, die dort dann ihre Teams trainieren können.

Helios mit Hauptsitz in Berlin gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius. Der private Krankenhausbetreiber beschäftigt europaweit mehr als 100.000 Mitarbeiter. In Deutschland betreibt Helios 112 Akut- und Rehabilitationskliniken, 78 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 18 Präventionszentren und 13 Pflegeeinrichtungen.