Entwicklungen und Innovationen im Klinik-IT-Sektor sowie die Digitalisierung von Krankenhäusern werden auf der diesjährigen Fachmesse conhIT (25. bis 27. April in Berlin) wieder im Fokus stehen.
Seit den Anfängen der Healthcare-Fachmesse conhIT stehen Entwicklungen und Innovationen im Klinik-IT-Sektor ganz weit oben auf der Themenagenda. Das wird zum 10-jährigen Bestehen in diesem Jahr nicht anders sein: Über 500 Aussteller werden Neuheiten rund um das Thema Digitalisierung von Krankenhäusern vorstellen.
Der überwiegende Teil der Leistungserbringer im Gesundheitswesen sieht einen positiven Wertbeitrag von IT-Lösungen. Gleichzeitig besteht jedoch immer noch Skepsis seitens der Entscheider, wenn es um Investitionen in neue IT-Lösungen geht. Im Rahmen der conhIT – Connecting Healthcare IT nutzen deshalb die Aussteller die Möglichkeit, den Fachbesuchern die Potentiale von IT vorzustellen und sie ausgiebig zu beraten. Das betrifft nicht zuletzt die Anbieter von Krankenhausinformationssystemen (KIS).
„Wir sehen die Digitalisierung als Reise unserer Kunden, auf der wir sie mit richtungsweisenden Lösungen begleiten. IT stellt eine enorme Unterstützung für die kommenden Herausforderungen im Gesundheitswesen dar. Klinische Algorithmen und standardisierter, klinischer Content sind die nächsten Schritte hin zu einer digitalen, patientenzentrierten und sektorübergreifenden Versorgungssteuerung“, verdeutlicht Dr. Thomas Berger, Geschäftsführer von Cerner Deutschland, die Perspektive im Hinblick auf die Digitalisierung in Krankenhäusern.
„Persönlicher Anker“ für Krankenhäuser
Nach Einschätzung von Matthias Meierhofer, Geschäftsführer der Meierhofer AG, benötigen Krankenhäuser im Hinblick auf den digitalen Wandel mehr denn je Unterstützung durch IT-Spezialisten: „Ob vom Gesetzgeber oder vom neuen Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) – unsere Kunden sind mit immer neuen Anforderungen konfrontiert. Unsere zentrale Botschaft lautet deshalb, dass wir den technischen Wandel mitgehen und mitgestalten, für die Kunden aber gleichzeitig ein zuverlässiger und sehr persönlicher Anker bleiben, der allem Wandel zum Trotz Kontinuität bietet.“ Schwerpunkte des diesjährigen Messeauftritts der Meierhofer AG sind in diesem Jahr sind das papierlose Krankenhaus, die intersektorale Kommunikation und das Thema PDMS.
Neues KIS von CompuGroup Medical
Dass stationäre Einrichtungen heutzutage nicht mehr für sich allein stehen, sondern die digitale Vernetzung eine wesentliche Rolle für ihr Bestehen spielt, haben die Anbieter von Gesundheits-IT entsprechend ganz oben auf der Agenda. So stellt in diesem Jahr die CompuGroup Medical ein neues Krankenhausinformationssystem vor. Uwe Eibich, Vorstand der CompuGroup Medical SE, beschreibt hierzu die notwendigen Komponenten: „Die einrichtungsübergreifende Kommunikation mit Einweisern, Apotheken, Rehakliniken oder Laborpartnern wird immer wichtiger – es muss schließlich die gesamte Wertschöpfungskette der Klinik effizient gestaltet werden, um nachhaltige Wirtschaftlichkeit in Kliniken erreichen zu können. Zukünftig spielt insbesondere dann auch die zunehmende aktive Einbindung der Patienten eine wesentliche Rolle. Internationale Erfahrungen zeigen dabei, dass das Werkzeug zur Einbindung von Patienten elektronische Akten – also Gesundheitsakten, Patientenakten oder Fallakten – sind.“
Medizinische Abläufe im Blick behalten
Neben der elektronischen Patientenakte gilt die Digitalisierung der Medikationsverordnung als eine wichtige Etappe hin zum papierlosen Krankenhaus. „Die Verordnung von Medikamenten in Verbindung mit Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist ein Thema, das beim Ausbau der Digitalisierung des Krankenhauses nicht losgelöst von anderen medizinischen Abläufen angegangen werden sollte. Die Medikation betrifft ja nicht nur die Stationen, sondern auch Aufnahme und Entlassung, das Leistungsstellenmanagement und selbst Endoskopie oder Radiologie“, erläutert Winfried Post, Geschäftsführer und Generalmanager Agfa HealthCare DACH.
Fazit
Ob Medikationsplan, elektronische Patientenakte oder andere eHealth-Anwendungen: Die Produktpalette im KIS-Sektor ist vielfältig. Trotz des breiten Angebotes sollte nicht aus dem Blick geraten, dass mit der Vernetzung zwei Kernziele erreicht werden sollen: Das Gesundheitswesen muss effizienter werden, während den Patienten mehr Leistung geboten wird. Angesichts höchst unterschiedlicher Interessen von Politik, Klinikbetreibern, Technikanbietern und nicht zuletzt Ärzten und Patienten ist der Weg bis dahin zwar beschritten, noch längst noch nicht zu Ende gegengen. Entscheidend wird sein, das niemand vorher falsch abbiegt.
conhIT Kongress- und Networking-Programm zum Themenbereich KIS:
- Kongress-Session 2 „Der Nutzen von Robotik und des Internet of Things für die Krankenhaus-IT“ (25. April 2017; 09:30 – 11:00 Uhr; Kongressaal B)
- Podiumsdiskussion/ Präsentation “focus „EU-Datenschutz-Grundverordnung – Alles neu bei Wartung und Auftragsverarbeitung?“ (25. April 2017; 15:45 – 16:45 Uhr)
- Podiumsdiskussion/ Präsentation „KIS 2025 – Wo sollte die Reise hingehen?“ (25. April 2017; 17:00 – 18:00 Uhr)
- Kongress-Session 7 „Digitalisierung aus der Sicht des Krankenhauses“ (26. April 2017; 09:30 – 11:00 Uhr; Kongressaal A)
- Kongress-Session 10 „Entscheidungsunterstützung für Vorstände und Geschäftsführer“ (26. April 2017; 11:30 – 13:00 Uhr; Kongresssaal A)
- Podiumsdiskussion/ Präsentation „Scheitern die Systemakteure an ihren eigenen Sektorengrenzen?“ (27. April 2017; 14:15 – 15:15 Uhr)
Weitere Informationen zum aktuellen conhIT-Programm 2017: http://www.conhit.de/BesucherService/Programm/index.jsp