Zentrales Onlineportal für Selektivverträge geplant

AOK-Verwaltungsgebäude in Hamburg-Wandsbek
AOK-Tochter: Die Gevko entwickelt IT-Lösungen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen. (Foto: AOK Rheinland/Hamburg)

Ein neues Portal, dass die AOK-Tochter Gevko derzeit unter dem Arbeitstitel „SV-Portal“ entwickelt, soll innerhalb der Telematikinfrastruktur (TI) Selektivverträge zentral bündeln. Das soll die Bearbeitung für Arztpraxen und Kassen einfacher machen.

Viele Abläufe rund um Selektivverträge finden papiergebunden statt. Beispielsweise müssen Einschreibeformulare oft noch manuell ausgefüllt und per Post an Kassen versendet werden. Dieser Aufwand schreckt viele Arztpraxen ab. Um Ärzten künftig einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu einer Vielzahl von Selektivverträgen zu bieten, ist das SV-Portal als Onlineportal konzipiert. Von der Patienteneinwilligung über die Vertragsumsetzung bis hin zur Datenübertragung und Abrechnung mit den Kostenträgern sollen alle wesentlichen Abläufe rund um Selektivverträge darin abgebildet sein. 

Ärzte sollen sich hier in einen geschützten Bereich einloggen und alle wichtigen Vertragsinformationen an einem zentralen Ort vorfinden. Dabei empfiehlt das Portal geeignete Verträge anhand der jeweiligen Teilnahmekriterien.

Selektivverträge effizienter organisieren

Über einen KIM-Dienst können Dokumentations- und Abrechnungsdaten außerdem direkt aus dem Portal an Krankenkassen gesendet werden. Alle Informationen werden gleichzeitig in die elektronische Karteikarte des Arztinformationssystems gespiegelt, so dass Doppeleingaben entfallen. Das soll die Teilnahme an Selektivverträgen für Ärzte attraktiver machen. Kassen sollen von dem Portal profitieren, indem innerhalb der Telematikinfrastruktur Daten aus den Selektivverträgen schneller vorliegen und nahezu in Echtzeit ausgewertet werden können. Indem für Arztpraxen weniger Aufwand entsteht, könnten Kassen außerdem die Teilnahmequoten und Einschreibezahlen ihrer Selektivverträge verbessern.

Krankenkassen sollen mitgestalten

Verschiedene Krankenkassen bekunden laut Gevko bereits Interesse an dem SV-Portal. Im Rahmen einer Workshop-Reihe will die Gevko nun mit ihnen erörtern, welche Anforderungen das Portal erfüllen muss, um möglichst viele Selektiverträge einzuschließen. Der Anbieter lädt Kassen dazu ein, sich in den Austausch einzubringen. Das gelte auch für Institutionen wie den Health Innovation Hub (hih) des Bundesgesundheitsministeriums.