Wissenschaftliches Institut für den BVMed

Die Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Spranger leitet das neue BVMed-Institut. (Foto: BVMed)

Ein wissenschaftliches Institut baut jetzt der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) auf. Es soll sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie Fragen der Methoden- und Nutzenbewertung von Medizinprodukten widmen. 

Die Leitung des Instituts übernimmt Anne Spranger. Die Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin war zuvor an der TU Berlin im Fachgebiet „Management im Gesundheitswesen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Busse und dem „European Observatory on Health Systems and Policies“ tätig.

Die Ziele und Konzeption des neuen Instituts will der BVMed im Oktober vorstellen. Dabei soll auch eine erste Branchenstudie unter der Federführung des WifOR-Instituts präsentiert werden. 

„Wir wollen mit dem neuen BVMed-Institut die wissenschaftliche Kompetenz im Verband ausbauen und die Evidenz der Patient:innenversorgung mit Medizinprodukten stärken“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. „Der BVMed setzt sich außerdem für die Entwicklung einer eigenen medizinprodukte-spezifischen Methodik zur Bewertung des Nutzens und der Werte ein, die moderne Medizintechnologien schaffen. Dieses für die Medizintechnik-Branche wichtige Thema wird unser neues Institut ebenfalls vorantreiben.“

„Die Mitgliedsunternehmen werden in den nächsten Jahren komplexe Herausforderungen nicht nur bei der Marktzulassung, sondern zunehmend auch bei der Nutzenbewertung ihrer innovativen Produkte lösen müssen“, sagt Anne Spranger. „Die im Bereich der Nutzenbewertung anstehende Implementierung der EU-HTA-Verordnung müsse auf die strukturellen Besonderheiten des Marktzulassungsverfahrens für Medizinprodukte abgestimmt werden. „Hierfür möchten wir als Verband durch das neu gegründete Institut gesundheitsökonomische Erkenntnisse und Evidenz strukturiert und vorausschauend aufbereiten und einbeziehen.“ Neben einer engen Zusammenarbeit mit Mitgliedsunternehmen, Behörden und PatientInnen-Vertretungen sei die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Selbstverwaltung, beispielsweise dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von zentraler Bedeutung.