SARS-CoV-2: Interaktives Dashboard zeigt Kontaktverhalten

(Grafik: NET CHECK GmbH)

Die Auswirkungen des Kontaktverhaltens auf die Verbreitung von SARS-CoV-2 in Deutschland zeigt ein interaktives Dashboard. Forschende des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben es gemeinsam mit Net Check und dem Robert-Koch-Institut (RKI) entwickelt.

Effiziente Frühwarnsysteme könnten dabei helfen, SARS-CoV-2 auch bei hohen Inzidenzen besser zu kontrollieren und damit die Bevölkerung besser zu schützen. Das neu entwickelte Dashboard, das Auswirkungen des Kontaktverhaltens auf die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland darstellt, könnte dazu ein erster Schritt sein. Für die Lösung wurden im Rahmen des KI-Projektes DAKI-FWS anonymisierte Mobilfunkdaten mit den veröffentlichten Infektionszahlen zusammengeführt und in einem interaktiven Dashboard aufbereitet.

Kontaktindex

Im Fokus des Dashboards  steht der sogenannte Kontaktindex. Dieser statistische Wert wird tagtäglich berechnet und extrapoliert auf Basis freiwilliger Datenspender das Kontaktverhalten der Deutschen. 

Die meisten Neuinfektionen durch Kontakte werden zwischen Menschen ausgelöst. Die Veränderung des Kontaktindexes ist daher ein gutes Indiz für die Veränderung der Anzahl der Neuinfektionen und damit des R-Wertes. Bereits 2020 konnte in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung des HPI, NET CHECK und der Charité eine hohe Korrelation zwischen dem deutschlandweiten Kontaktindex und dem zwei bis drei Wochen später folgenden Nowcasting R-Wert festgestellt werden.

Mit Hilfe des neu entwickelten Dashboards lässt sich die Korrelation zwischen dem Kontaktindex und dem R-Wert nach 20 Tagen anschaulich auf einer Deutschlandkarte abbbilden. Eine Besonderheit ist zudem, dass das interaktive Dashboard den gesamten Verlauf der Pandemie für Deutschland auf Bundeslandebene abbildet. Das kann zu einem besseren Gesamtverständnis der Ausbreitungsdynamik beitragen.

KI-Projekt

Die Entwicklung des Dashboards ist Teil des im Dezember 2021 gestarteten Projektes „Daten- und KI-gestütztes Frühwarnsystem zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft“, kurz DAKI-FWS. Ziel dieses KI-Projekts ist es, mithilfe unterschiedlicher Datenquellen und Künstlicher Intelligenz ein Frühwarnsystem für die deutsche Wirtschaft zu entwickeln. Damit sollen Pandemien oder Naturkatastrophen künftig in ihrer Entwicklung und ihrem Verlauf besser beschrieben und eingeschätzt werden können. DAKI-FWS ist Teil des KI-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Projekt wird über eine Laufzeit von drei Jahren mit etwa zwölf Millionen Euro gefördert.