Wenn der Roboter im Krankenhaus hilft

In Krankenhäusern fallen täglich viele Routineaufgaben an, deren Erledigung eine Menge Zeit kostet. In einem dänischen Krankenhaus geht man deshalb neue Wege, um die Mitarbeiter zu entlasten. Dort hilft ein mobiler Roboter bei der Erledigung monotoner und zeitintensiver Transportaufgaben.

„Ejner“, so nennen die Patienten den neuen Mitarbeiter im dänischen Krankenhaus Sygehus Sønderjylland in Sønderborg. Dabei handelt es sich um einen flexiblen und einfach zu bedienenden mobilen Roboter von Mobile Industrial Robots (MiR), der nun autonom interne Transporte übernimmt. Vier Mal so viele Aufgaben werden heute mit dem mobilen Helfer erledigt als mit der ursprünglich eingesetzten Technologie. Für die Krankenhaus-Mitarbeiter ein echter Zugewinn: „Ejner“ befreit sie von vielen zeitintensiven und monotonen Aufgaben und sie können die so gewordenen Ressourcen noch besser einsetzen.

Pfiffige Lösung für tägliche Herausforderungen

Die logistischen Herausforderungen im Gesundheitswesen und vor allem auch in Krankenhäusern sind oft sehr komplex: die Entsorgung von Müll sowie der Transport von Bettwäsche, Medikamenten, Blutkonserven und mehr müssen tagtäglich gewährleistet werden. „Unsere Ansprüche waren von Anfang an sehr hoch“, erinnert sich Poul Martin Møller, Chief Robotics Officer (CRO), Region Syddanmark, SHS. „Zum Beispiel müssen Medikamente jeden Tag für wichtige Behandlungen unserer Patienten geliefert werden, und das pünktlich. Eine Störung beim Transport käme daher nicht in Frage.“

Die Lösung fand das Krankenhaus in Sønderborg in dem multifunktionsfähigen Transport- und Ziehsystem MiR100. Die mobile Transportlösung lässt sich um unterschiedliche Aufsatzmodule ergänzen und so an die individuellen Anforderungen des Krankenhauses anpassen. Heute transportiert der Roboter „Ejner“ lebensnotwendige Medikamente für Chemotherapie und weitere Behandlungen aus dem Labor in die jeweilige Abteilung. In Zukunft soll beispielsweise auch die Müllentsorgung durch den mobilen Helfer erledigt werden. Das Team um Poul Martin Møller ist begeistert: „Der Roboter ist wie ein Kreisverkehr: genial, simpel, einfach.“ Die Akzeptanz seitens der Mitarbeiter war sehr hoch, da sie so von ihren monotonen Aufgaben entlastet werden.

Die Investition hat sich für Møller und sein Team gelohnt. Heute können vier Mal so viele Aufgaben erledigt werden als bis noch vor einem Jahr. Eine Amortisationszeit von zehn Monaten bekräftigt ebenfalls den Einsatz. „Unsere Mitarbeiter sollen ihre Zeit nicht in monotone und zeitintensive Aufgaben investieren, das ist nicht die Zukunft. Denn schließlich haben sie Kopf und Hände, die auch genutzt werden sollten“, so Møller.

Ein weiterer Pluspunkt für die Verantwortlichen im Krankenhaus: Der MiR100 lässt sich unkompliziert warten. „Wir sind unser eigener Support, da jeder Elektriker bei uns im Haus den Roboter warten kann. Das senkt unsere Betriebskosten massiv. Gleichzeitig erzeugt der MiR Schnittstellen, mit denen die Anwender arbeiten können“, so Møller. Zudem ist kein zusätzliches Personal für die laufende Bedienung erforderlich. „Der Roboter arbeitet autonom und muss daher im laufenden Betrieb nicht überwacht werden“, freut sich Martin. Auch das Fahren mit dem Fahrstuhl ist mit dem mobilen Roboter im Krankenhaus von Sønderborg möglich. Dabei verbindet sich der MiR100 mit dem WLAN des Aufzugs und kann so selbstständig Transporte erledigen.

Mobile Industrial Robots hat vor Kurzem seinen Markteintritt in Deutschland verkündet und bietet den mobilen Roboter MiR100 auch hierzulande an. Ein Erfolgsmodell, ist Thomas Visti, CEO bei Mobile Industrial Robots, überzeugt: „Gerade die Hausforderungen im Gesundheitswesen stellen oftmals ein komplexes logistisches Unterfangen dar. Langwierige, repetitive Transportaufgaben können dank der mobilen Helfer vollautomatisiert übernommen werden.“