Eine exakte, zügige Dokumentation und mehr Zeit für den einzelnen Patienten – diese Ziele hat eine Arztpraxis in Rheinland-Pfalz erreicht, indem sie Daten vielfach per Spracherkennung eingibt.
Zwei – bisweilen als konträr angesehene – Anforderungen stehen in modernen Arztpraxen besonders im Fokus: Eine umfassende und zeitnahe Dokumentation der Patientendaten und der Wunsch, sich genug Zeit für jeden einzelnen Patienten nehmen zu können. Ohne eine zeiteffiziente Dokumentation und Datenverarbeitung ist das andere Ziel heute kaum erreichbar, soll der Praxisbetrieb auch wirtschaftlich erfolgreich sein.
Immer mehr Ärzte rüsten deshalb digital auf. So auch der Internist und Kardiologe Dr. Karl Bruck aus Pirmasens. Mit der Praxisneugründung im Sommer 2015 nahm er seine Arbeit auf. Die Besonderheit: Der Praxisbetrieb ist voll digital organisiert. Herzstück und tägliche Arbeitsunterstützung ist die Spracherkennungslösung „Dragon Medical Practice Edition“ des Anbieters Nuance.
Papier entlastet nicht
Auf gar keinen Fall wollte der Mediziner in seiner Arztpraxis althergebracht mit Karteikarten auf Papier arbeiten. Daher suchte er eine zuverlässige, digitale Dokumentationslösung, die ihn und das Praxisteam täglich unterstützt und entlastet. Mit der Technologie von Nuance fand er genau das, was er suchte. „Die Zeit, die Kollegen häufig mit papierbasierten Prozessen verschwenden, verlängert zum einen die Wartezeit für den Patienten und hat zum anderen Auswirkungen auf das Privatleben des Arztes. Der Spracherkennung von Nuance vertraue ich heute zu 100 Prozent“, betont Dr. Bruck.
Mit Hilfe der Dragon Medical Practice Edition können Eintragungen in der Patientenverwaltung nicht mehr nur per Maus und Tastatur, sondern auch per Spracheingabe vorgenommen werden. So werden Daten – laut Nuance – um bis zu 26 Prozent schneller erfasst und sofort bereitgestellt. Die individuelle Krankengeschichte eines Patienten wird dadurch verzögerungsfrei nachvollziehbar – und die Versorgung erheblich erleichtert.
Mehr Mut gefordert
Auf die Frage, warum viele Praxisinhaber eine digitale Dokumentation mit Spracherkennung noch scheuen, antwortet Dr. Bruck: „Es ist natürlich einfacher, bestehende Strukturen zu übernehmen. Eine Neugründung ist sehr selten, normal ist eine Praxisübernahme. Dort kommt man in vorgefertigte Strukturen und hat vorher in der Klinik gearbeitet, in der man sich mit organisatorischen Themen nicht auseinandersetzen musste. Dann übernimmt man in der Regel noch das Personal des Vorgängers. In dieser Phase des „Neuen“ erfordert es viel Mut, auch noch den Schnitt zu machen und ein anderes System einzuführen.“