Studie untersucht Online-Training für Krebskranke

Forschende untersuchen, wie effektiv ein Online-Training Menschen bei einer Krebserkrankung unterstützen kann. (Foto: mishoo/123rf.com)

Wie effektiv Menschen mit einer Krebserkrankung durch Online-Training geholfen werden kann, untersuchen jetzt Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Rahmen einer Studie.

Rund 500.000 Menschen jährlich erhalten in allein in Deutschland die Diagnose Krebs. Etwa 1,7 Millionen Bundesbürger leben mit einer solchen Erkrankung. Die Diagnosen stellen für Betroffene und ihre Angehörigen einen gravierenden Einschnitt dar. Selbst dann, wenn die diagnostizierte Krebsart gut behandelt werden kann, belastet die Diagnose die ihre Psyche stark. Hier setzt das an den Universitäten in Essen, Tübingen und Erlangen entwickelte Online-Training „Make It“ an. Es richtet sich an krebskranke Menschen, die sich aufgrund der Folgen ihrer Krankheit in einer schwierigen Lebensphase befinden. Durch computergestützte Übungen sollen sie lernen, ihre Gefühle, Kraftquellen und Stressauslöser zu erkennen und daraus individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Entwickelt wurde das Training von Fachleuten aus der Psychologie, Psychotherapie, Psychosomatischen Medizin und Psychoonkologie.

Hohe Weiterempfehlungsrate

Make It gibt es bereits seit Ende 2019. Seit dem Start wurde es von rund 200 Menschen in Anspruch genommen und verzeichnet eine Weiterempfehlungsrate von 87 Prozent. Das UDE-Forscherteam will nun ermitteln, ob beziehungsweise in welchem Maße das Online-Training die psychische Belastung bei Krebskranken reduzieren kann.

Hilfe für Krebskranke deutschlandweit

Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen, LVR Klinikum Essen am Standort der Universitätsmedizin Essen, ist von der Wirksamkeit von Make It überzeugt: „Langfristig erhoffen wir uns, dass dieses großartige Online-Tool belasteten Krebskranken deutschlandweit zur Verfügung gestellt wird. Wünschenswert wäre, dass generell bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen die Digitalisierung, also e-Health, Einzug in Forschung und Versorgung hält.“ Dort bestehe großer Nachholbedarf.“

Förderung bis 2024

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Forschungsarbeit des Teams der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen mit rund 1,5 Millionen Euro bis 2024.