Smart Homes – noch nicht smart genug?

Die GfK erwartet weiteres Wachstum im Markt für Smart Home-Produkte wie Überwachungskameras, Fernseher, Heimaudio-Systeme oder smarte Beleuchtungssysteme. Meistens arbeiten smarte Geräte aber noch isoliert und nicht vernetzt miteinander.

In Europa werden in diesem Jahr rund 26 Prozent der 255 Milliarden Euro, die für technische Konsumgüter ausgegeben werden, für smarte Geräte wie zum Beispiel Überwachungskameras, Geräte zur Luftreinigung, Smart-TV und smarte LED Leuchten ausgegeben. Die GfK geht davon aus, dass der Markt für smarte Geräte (ohne Smartphones und Smartwatches) in diesem Jahr weltweit um etwa neun Prozent von 122 Milliarden Euro auf 133 Milliarden Euro wachsen wird.

Die Durchdringung von smarten Geräten im Haushalt fällt allerdings sehr unterschiedlich aus. Smart-TVs machten im ersten Halbjahr 2019 in Deutschland, im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Italien und Spanien 80 Prozent der verkauften Fernseher aus. Bei smarten Haushaltsgeräten wie Staubsaugerroboter und Geschirrspüler sieht es anders aus. Sie genierten Anteile von nur rund 12 beziehungsweise vier Prozent. Während die Idee eines Smart Homes bei Verbrauchern im Allgemeinen gut ankommt, sieht die Realität aktuell noch anders aus und gleicht eher einer Ansammlung isolierter smarter Geräte im Zuhause.

Gefragte Thermostate

In Deutschland wuchs der Markt für vernetzbare Haushaltsgeräten (ohne TV-Geräte) im ersten Halbjahr 2019 auf insgesamt 1,37 Milliarden Euro, was einem Plus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Wachstumstreiber waren Elektrogroßgeräte wie vernetzbare Waschmaschinen (plus 39 Prozent in Wert) und Elektrokleingeräte wie Staubsaugerroboter (plus 30 Prozent). Auch das klassische Smart Home Segment „Heimautomatisierung und Sicherheit“ konnte ein Umsatzplus von sieben Prozent verzeichnen. Ein Grund dafür war die positive Entwicklung bei smarten Thermostaten, die 26 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum generierten.

Das Leben einfacher gestalten

Mit Smart Home-Technologie möchten Verbraucher in erster Linie ihren Alltag vereinfachen. GfK-Studien zeigen, dass sich 53 Prozent der Befragten eine effizientere Energienutzung wünschen, 48 Prozent möchten ihr Zuhause von unterwegs aus überwachen und 41 Prozent möchten, dass ihre Haushaltsgeräte miteinander kommunizieren. Diese klaren Erwartungshaltungen stellen Verbraucher an die Branche und Händler sowie an die Weiterentwicklung des Smart-Homes-Konzepts.

Smart-Health-Lösungen für Silver Surfer

Für Produkte, die das Leben einfacher gestalten und auf die eigenen Bedürfnisse eingehen, sind Verbraucher bereit, einen Aufpreis zu zahlen. Sie erwarten, dass smarte und vernetzte Lösungen ihr Zuhause zu einem sichereren, gesünderen, effizienteren Ort machen, in dem Dinge automatisch passieren. Laut der Studie „GfK Consumer Life“ stehen 24 Prozent der befragten jungen Familien der Idee einer Technologie, die sie kennt, ihnen Empfehlungen ausspricht und aufgrund ihrer Präferenzen Maßnahmen ergreift, positiv gegenüber. Das steht im Gegensatz zu sechs Prozent der älteren Befragten und unterstreicht deren eher skeptische Einstellung dazu. Würden jedoch die Bedenken ausgeräumt und Vertrauen in die Technologie geschaffen, könnten auch Silver Surfer Gefallen zum Beispiel an Smart-Health-Lösungen finden.