Smart Home braucht mehr Breitband

Der deutsche Smart Home-Markt soll in den kommenden Jahren beträchtlich wachsen. Für das smarte Zusammenspiel immer wichtiger wird nach Einschätzung des Internetverbands Eco der Ausbau der digitalen Infrastrukturen in Deutschland.

Ob Haushaltsgeräte, Sicherheit, Unterhaltung oder Gesundheit und betreutes Wohnen: Der größte Nutzen entsteht, wenn unterschiedliche Systeme in einem Smart Home Ökosystem zusammengefügt werden und sich dort zentral steuern lassen.

Die Grundlage für alle Smart Home-Anwendungen bildet das Internet. „Die Intelligenz hingegen entsteht durch die Analyse von Nutzungsdaten und die Kombination mit Kontextdaten zur Verbesserung der Funktionalität und Steigerung der Bedienerfreundlichkeit“, erläutert Harald A. Summa Geschäftsführer des Internet-Verbands Eco.

Knapp 22 Prozent jährliches Wachstum

Die Nachfrage nach Smart Home-Technologien wird in den kommenden Jahren beträchtlich ansteigen: Laut der vom eco-Verband und der Unternehmensberatung Arthur D. Little veröffentlichten Studie „Der deutsche Smart-Home-Markt 2017-2022“ liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in den kommenden vier Jahren bei 26,4 Prozent. Die höchsten Umsätze werden dabei in den beiden Bereichen Energiemanagement mit 1,3 Milliarden Euro und Licht- und Fenstersteuerung mit 1,2 Milliarden Euro generiert. Der Markt für Unterhaltungselektronik wächst bis 2022 durchschnittlich 21,8 Prozent pro Jahr. Insgesamt sechs Segmente untersucht die Studie.

Bandbreiten sind Smart Home Wettbewerbsfaktor

Um leistungsfähige Smart Home-Technologien nutzen zu können, bedarf es aber noch erheblicher Investitionsanstrengungen in den Breitbandausbau. „Die rasante Entwicklung des Smart Home-Markts zeigt eindrücklich, wie stark die Anforderungen an die digitalen Infrastrukturen in Deutschland wachsen. Um dem auch zukünftig gerecht zu werden, braucht es jetzt die richtigen politischen Weichenstellungen und Investitionen in das Gesamt-Ökosystem digitaler Infrastrukturen“, ergänzt Dr. Belá Waldhauser, Sprecher der Eco-Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland.

Bei Glasfaseranschlüssen friste Deutschland im Vergleich mit anderen EU-Ländern ein Nischendasein mit einem Marktanteil im niedrigen einstelligen Bereich. Dies sei bedenklich, da der flächendeckende Glasfaserausbau auch beim künftigen Ausbau des mobilen Internets mit 5G-Technologie eine Grundvoraussetzung ist. „Deutschland droht hier mittelfristig ins Hintertreffen zu geraten“, warnt Waldhauser.