Roboter assistiert bei Implantation eines LINX-Magnetbandsystems

Die Operateure Oberarzt Michael Kaspari (links) und Oberarzt Dr. Ernst W. Kolbe (rechts an der Konsole) während des Eingriffs. (Foto: Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum)

Die weltweit erste roboterassistierte Implantation eines LINX-Magnetbandsystems ist jetzt in der Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum erfolgreich durchgeführt worden. 

Bei einem Patienten mit einer gastroösophagealen Reflux-Krankheit setzten die Chirurgen nun mithilfe des da Vinci Xi-Operationssystems das LINX-Magnetbandsystem ein. Bereits seit zwei Jahren wird das Magnetband in der Uniklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie implantiert. Durch die  minimalinvasive Operationsmethode bleibt den Patienten ein großer Eingriff erspart. Nun können die Bauchspiegelungsoperationen (Laparoskopien) durch den Einsatz des OP-Roboters nun noch schonender und mit hoher chirurgischer Präzision vorgenommen werden.

Kugeln gegen Reflux

Rund zwölf Prozent der Erwachsenen in westlichen Ländern leiden an der Reflux-Krankheit. Durch die Muskelschwäche am Übergang von der Speiseröhre zum Magen fließen Magensäure und Gallenflüssigkeit in die Speiseröhre zurück. Unbehandelt führt das auf Dauer zur Beschädigung der Speiseröhrenschleimhaut und kann im schlimmsten Fall Speiseröhrenkrebs verursachen.

Das kleine LINX-Magnetband aus verketteten Titankügelchen hat die Größe einer Ein-Euro-Münze und kann den geschwächten Muskel der Speiseröhre zum Mageneingang hin unterstützen. Während der minimalinvasiven OP wird der Ring um den unteren Speiseröhrenmuskel gelegt. Damit Speisen und Getränke in den Magen gelangen können, trennt die später beim Schlucken ausgeübte Kraft die Kugeln kurzzeitig. Danach ziehen sie sich sofort wieder zusammen und verhindern so das Zurücklaufen von saurem Magensaft.