Rasanter Anstieg der Video-Sprechstunden

Corona treibt die Video-Fernbehandlung stark voran. (Quelle: Techniker Krankenkasse)

Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass viel mehr Patienten Video-Sprechstunden nutzen. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat nun aktuelle Zahlen vorgelegt, die diesen Trend mehr als deutlich belegen.

Während im vierten Quartal 2019 bundesweit nur 23 Versicherte der Krankenkasse ausschließlich von ihrem Arzt ausschließlich per Video behandelt wurden, lag diese Zahl im ersten Quartal 2020 bei 2.732 Patienten. Zwischen April und Juni waren es dann bereits 19.701 TK-Versicherte, die in Video-Sprechstunden Kontakt zu ihrem Arzt hatten.

„Unter dem Druck der Pandemie erleben wir derzeit einen ganz wichtigen Modernisierungsschub in der ambulanten Versorgung“, sagt der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas. Der Trend zur Videobehandlung werde auch nach der Pandemie weitergehen, denn es mache grundsätzlich wenig Sinn, wenn Patienten sich für eine Krankschreibung wegen einer Erkältung stundenlang in ein Wartezimmer setzen müssten.

Deutliche Vorteile

Nach Ansicht von Baas profitieren alle Beteiligten von der neuen Technik. „Die Patienten sparen sich die Anfahrt und die Wartezeit. Die Ärzte können ihre Praxisabläufe wesentlich effizienter organisieren und für alle Beteiligten einschließlich der Mitarbeitenden in der Praxis reduzieren sich die Ansteckungsgefahren”, so der Vorstandsvorsitzende.

Das Pilotprojekt TK-Onlinesprechstunde zeige das Potenzial der Video-Sprechstunden. Im Rahmen des Projekts können sich Versicherte bei acht Krankheitsbildern vom grippalen Infekt und Magen-Darm-Infekt bis hin zu Migräne und Rückenschmerzen per Video behandeln lassen. Dabei können die Ärzte auch aus der Ferne Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. Technisch ist das bereits alles heute möglich. Corona beschleunige hier nur die Entwicklung, so Baas.