Patientenakte für 87 Kassen startklar

Vorsitzender der Bitmarck-Geschäftsführung Andreas Strausfeld
Vorsitzender der Bitmarck-Geschäftsführung Andreas Strausfeld: „Zeitplanungen bei den weiteren Ausbaustufen realistischer gestalten“ (Foto: Bitmarck)

Der IT-Dienstleister Bitmarck hat in 18 Monaten für 87 Krankenkassen die elektronische Patientenakte (ePA) startklar gemacht. Dabei sei die Welt der Gesetze und Spezifikationen auf die Welt von Apple und Google gestoßen, kritisiert das Unternehmen.

Die gemeinsam von der Bitmarck-Unternehmensgruppe sowie dem Softwarehaus Rise entwickelte elektronische Patientenakte (ePA) wurde zum Jahreswechsel erfolgreich den insgesamt 87 angeschlossenen gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung gestellt. 

Die Versicherten können sich die ePAs ihrer Krankenkassen ab sofort aus den App Stores von Apple oder Google laden und sie auf freiwilliger Basis für die Archivierung ihrer medizinischen Dokumente nutzen – und diese bei Bedarf auch mit ihren Ärzten teilen, um beispielsweise Doppelbehandlungen zu vermeiden.

Gesetze vs. Apple und Google

Andreas Strausfeld, Vorsitzender der Bitmarck-Geschäftsführung, übt trotz der erfolgreichen Umsetzung auch Kritik: „Die Entwicklung der ePA ist nicht nur angesichts des aufgerufenen sportlichen Zeitplans ein Kraftakt gewesen – trotz der stets konstruktiven und zielführenden Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wurde deutlich, dass hier die Welt der Gesetze und Spezifikationen auf die Welt von Apple und Google trifft. Das muss aus unserer Sicht künftig noch besser aufeinander abgestimmt werden, um insbesondere auch die Zeitplanungen bei den weiteren Ausbaustufen realistischer gestalten zu können.“

Strausfeld sieht die erfolgreiche Umsetzung als wichtigen Schritt für die digitale Versorgung der Patienten und Versicherten in Deutschland. Die ePA werde darüber hinaus auch künftig gemäß der Gematik-Spezifikationen weiterentwickelt und den Bitmarck-Kunden in den weiteren Ausbaustufen zur Verfügung gestellt. Strausfeld hebt hervor, dass die Technologie der ePA so angelegt ist, dass sich künftig auch private Krankenversicherungen dafür entscheiden können.