Nur Hälfte der Arztpraxen für ePA-Start bereit

Empfang in Arztpraxis
Empfang in Arztpraxis: Für den ePA-Anschluss fehlen vielerorts noch die technischen Voraussetzungen. (Foto: auremar/123rf.com)

Wenige Monate bevor Arztpraxen verbindlich die elektronische Patientenakte (ePA) unterstützen müssen, ist erst rund jede zweite Arztpraxis für die ePA-Einführung technisch gut aufgestellt. 

Zum 1. Juli 2021 sind alle niedergelassenen Ärzte sowie Zahnärzte gesetzlich verpflichtet, ihre Praxen an die ePA anzubinden. Doch bisher sind die Voraussetzungen dafür noch längst nicht überall vorhanden. Das verdeutlicht eine aktuelle Befragung der AOK Nordost unter rund 700 niedergelassenen Arztpraxen in den drei östlichen Bundesländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Bei rund der Hälfte der niedergelassenen Ärzte in diesen Regionen mangelt es noch an wesentlichen, technischen Einrichtungen für den ePA-Anschluss.

Die Umfrage unter 700 Arztpraxen liefert dazu konkrete Informationen. So verfügen zwar 72 Prozent der Arztpraxen bereits über einen für die Telematik-Infrastruktur zugelassenen Konnektor. Bislang hat aber nur ein Bruchteil der Praxen das notwendige Konnektor-Update erhalten, um die ePA auch nutzen zu können. Ein entsprechend aktualisiertes Kartenlesegerät ist in 67 Prozent der Praxen vorhanden. In Mecklenburg-Vorpommern liegen die Werte dabei signifikant niedriger als in Berlin und Brandenburg.

Viertel der Ärzte ohne Heilberufsausweis

Nachholbedarf gibt es in allen drei Bundesländern auch noch beim elektronischen Heilberufsausweis (eHBA). Die Mediziner müssen ihn bei der zuständigen Landesärztekammer beantragen, um die ePA nutzen zu können. Erst 34 Prozent der befragten Ärzte haben den eHBA bereits, 36 Prozent haben ihn beantragt. 27 Prozent der Befragten haben sich noch nicht um dieses Thema gekümmert.

Auch beim notwendigen Update des Praxisverwaltungssystems müssen viele Arztpraxen noch aktiv werden, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt ist erst in 22 Prozent der befragten Praxen das Update erfolgt, 34 Prozent haben es beauftragt. In Berlin und Brandenburg haben rund ein Drittel der Arztpraxen ihrem Dienstleister noch keinen entsprechenden Auftrag erteilt. In Mecklenburg-Vorpommern liegt dieser Wert sogar bei 63 Prozent.