Neurowissenschaftler tracken den weiblichen Zyklus

Welchen Einfluss der weibliche Zyklus auf das Gehirn hat, untersuchen jetzt Forscher am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig . Im Rahmen einer Studie nehmen die Wissenschaftler die Ausprägungen und Veränderungen des Gehirns im Laufe des weiblichen Zyklus unter die Lupe. Die Erfassung des Monatszyklus erfolgt mit Unterstützung von OvulaRing. Mit dem zugelassenen Medizinprodukt von VivoSensMedical  lässt sich der Zyklus genau abbilden und der Eisprung präzise bestimmen.

Hormonschwankungen gehören zum weiblichen Zyklus. Im selben Takt verändert sich die Struktur des Gehirns. Erste Studienergebnisse zeigen, dass der Hippocampus an Volumen zunimmt, wenn der Östrogenspiegel hoch ist. „Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle für unser Gedächtnis und unsere Emotionen“, sagt die Wissenschaftlerin Claudia Barth, „jetzt wollen wir an einer größeren Zahl von Frauen herausfinden, inwieweit sich die Veränderungen des Östrogenspiegels auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Vielleicht erlangen wir sogar Aufschluss darüber, warum manche Frauen besonders anfällig für das prämenstruelle Syndrom sind.“ Für die Studie untersuchen die Wissenschaftler

gesunde Frauen im Alter von 18-35 Jahren. Die Probandinnen tracken ihren Zyklus mithilfe von OvulaRing, der die Temperaturschwankungen fünfminutengenau aufzeichnet und so die Vorgänge im Körper der Frau gut wiedergibt. Zusätzlich führen die Frauen ein Zyklustagebuch, in dem sie ihre Stimmung dokumentieren. Außerdem unterziehen sie sich sechsmal innerhalb von 28 Tagen Messungen im Kernspintomographen des Max-Planck-Instituts. Bei jedem dieser Termine Termin werden zudem Blutproben untersucht. Durch die vom OvulaRing erfassten Daten können die Untersuchungstermine der Frauen besser terminiert und die Ergebnisse genauer ausgewertet werden.

Studienteilnehmerinnen gesucht

Prof. Henry Alexander freut sich, dass seine Erfindung am Max-Planck-Institut eingesetzt wird. „Bei der Entwicklung von OvulaRing wollte ich nicht nur ein Instrument für bessere Familienplanung und hormonfreie Verhütung entwickeln. Es war auch eine meiner Überlegungen, dass so der Zyklus viel besser analysiert werden kann.“ Alexander hofft, dass es künftig noch bedeutend mehr solcher Studien gibt, sowohl um den Zyklus an sich als auch seine Wirkung auf andere Körperfunktionen zu untersuchen.

Interessierte Frauen können sich noch zu der Studie anmelden. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmerinnen weder hormonell verhüten noch andere Medikamente regelmäßig einnehmen. Zudem müssen sie einen regelmäßigen Zyklus haben, Rechtshänderinnen sein und dürfen keine Tätowierungen oder nicht-entfernbares Metall im oder am Körper tragen. Es gibt eine Aufwandsentschädigung von 300 Euro nach Beendigung der Studie. Ansprechpartnerin ist Claudia Barth (cbarth@cbs.mpg.de).