Das Konzept eines mobilen Laborroboters für das Krankenhaus hat ABB jetzt präsentiert. Der “Yumi” Roboter ist dafür konzipiert, medizinisches Fachpersonal und Laborfachkräfte bei der Laborarbeit und bei logistischen Aufgaben in der Klinik zu unterstützen.
Der zweiarmige mobile Roboter soll seine menschlichen Kollegen selbstständig erkennen können und um sie herum navigieren. Dabei soll er lernen, verschiedene Wege von einem Ort zum anderen zu nehmen. Den Entwicklern zufolge kann Yumi potenziell ein breites Spektrum wiederkehrender und zeitaufwändiger Tätigkeiten erledigen. Dazu zählen zum Beispiel das Vorbereiten von Medikamenten sowie das Be- und Entladen von Zentrifugen. Außerdem soll der Roboter zukünftig pipettieren, mit Flüssigkeiten umgehen sowie Reagenzgläser aufnehmen und sortieren.
Unterstützung mit Logistik-Kompetenz
Darüber hinaus könnte der mobile Laufroboter in Krankenhäusern für eine Vielzahl von Logistikaufgaben eingesetzt werden. Yumi kann Medikamente dosieren und sie in der Klinik dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden. Auch medizinisches Versorgungsmaterial für das Krankenhauspersonal bereitstellen oder Bettwäsche direkt in die Zimmer der Patienten liefern zählt zu den Fähigkeiten des mobilen Helfers.
Roboter für den Gesundheitssektor
ABB hat den Roboter Yumi anlässlich der Eröffnung seines globalen Health Care Hubs auf dem Campus des Texas Medical Center (TMC) in Houston, Texas gezeigt. „Der Gesundheitssektor steht vor großen Herausforderungen, weil sich die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten verbessern, jedoch zugleich die Bevölkerung altert und ein zunehmender Mangel an medizinischem Fachpersonal herrscht“, sagt Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik und Fertigungsautomation bei ABB. „Unsere Erfahrung in den Bereichen Industrierobotik und kollaborative Robotik ist eine starke Ausgangsbasis, um flexible Automatisierungslösungen für den Gesundheitssektor zu schaffen“, ist Atiya überzeugt.
Am TMC will ABB gemeinsam mit Partnern Roboter entwickeln, die in der Lage sind, wiederkehrende, filigrane und wenig anspruchsvolle Tätigkeiten auszuführen. Dadurch sollen sich Fachkräfte auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren und mehr Patienten behandeln können. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich wiederkehrende Aufgaben durch Automatisierung um bis zu 50 Prozent schneller erledigen lassen als durch derzeitige manuelle Prozesse. Zudem können Roboter 24 Stunden am Tag im Einsatz sein.