Medica endet mit Besucherplus

Die weltgrößte Medizinmesse verzeichnete nicht nur voll ausgelastete Messehallen, sondern auch ein leichtes Besucherplus. Hotspots waren insbesondere das Medica Health IT Forum sowie das Connected Healthcare Forum.

Gut 121.000 Fachbesucher kamen in diesem Jahr zur Medica nach Düsseldorf. Zwei Drittel der Besucher kamen aus dem Ausland, insgesamt aus 170 Nationen. 5.500 Aussteller bei der Medica und fast 800 bei der parallelen Compamed sorgten auch ausstellerseitig für eine neue Rekordbeteiligung.

„Die Medica ist nicht nur für zahlreiche unserer Mitglieder aus der Medizintechnik der wichtigste Termin im Jahr. Sie ist auch mit ihren vielen Besuchern und Ausstellern die weltweite Leitmesse der Branche“, betont Jörg Mayer, Geschäftsführer des Deutschen Industrieverbandes Spectaris. Gemeinsam mit dem Fachverband für Elektromedizinische Technik im Verband ZVEI organisierte Spectaris das Medica Tech Forum in Halle 12, das sich mit Fragestellungen rund um internationale Marktzugänge und regulatorische Anforderungen für Medizintechnik auseinandersetzte . Die Ländermärkte China und Russland standen hierbei besonders im Blickpunkt. 

Neuordnung kommt gut an 

Auf gute Resonanz stieß die neue Themenzuordnung zu den Messehallen. Das Segment der Informations- und Kommunikationstechnik präsentierte sich mit seinen Ausstellern und Fachforen erstmals in Halle 13 (bisher Halle 15) und fand damit direkten Anschluss an die Hallen für Medizintechnik und Elektromedizin. Die Hersteller chirurgischer Instrumente rückten von der Halle 13 thematisch passend näher heran an die Anbieter von OP-Komplettlösungen sowie bildgebender Verfahren in den Hallen 10 und 11. Den großen nationalen und internationalen Gemeinschaftsbeteiligungen wurde mehr Platz eingeräumt in den Hallen 15 bis 17.

Health-IT und Medizin-Robotik immer prominenter

„Das neue Konzept findet Bestätigung durch die gleichmäßig hohe Besucherfrequenz in den Hallen. Das Medica Health IT Forum sowie das Medica Connected Healthcare Forum bildeten regelrechte Hotspots, waren an allen Tagen stark besucht und zählten insgesamt mehr als 10.000 Besucher“, freut sich Horst Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf. Hintergrund der thematischen Neuordnung: Health-IT wird immer weniger als isolierte Disziplin betrachtet. Speziell im Bereich der Elektromedizin und Medizintechnik sind viele Innovationen softwaregetrieben (vermehrt unter Einbezug Künstlicher Intelligenz) und ausgerüstet mit notwendigen Schnittstellen zur sicheren Einbindung in Netzwerkstrukturen. Exemplarisch für diese Entwicklung stehen medizinische Robotik-Anwendungen, die einen inhaltlichen Fokus der Medica 2019 bildeten und künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Die Medizin-Robotik wird ab sofort in die Aussteller-Produktkategorien der Medica aufgenommen. 

Vernetzung und Künstliche Intelligenz 

Weiter auf dem Vormarsch sind auch kompakte Lösungen für eine bessere Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen, etwa für den Datentransfer zwischen Ärzten untereinander sowie für die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Was diese stark im Trend liegenden Mobile Health-Applikationen als Beitrag für eine unkomplizierte, schnelle Versorgung leisten, demonstrierten viele Medica-Aussteller. Die Themenbandbreite umfasste medizinisch zertifizierte Wearables zur Überwachung der verschiedensten Körperparameter ebenso wie Virtual Reality-Applikationen für den Einsatz in der Rehabilitation.

Weltbeste Health-App-Lösung prämiert

Den Kampf um die weltbeste Health-App-Lösung konnte in den finalen Pitches der 8. Medica App Competition das Team von SynPhNe aus Singapur für sich entscheiden. Sie haben die erste vernetzte, tragbare Lösung entwickelt, die im Rahmen einer Mobilisationstherapie gleichermaßen Gehirn und Muskeln trainiert. Das trägt dazu bei, die funktionelle Unabhängigkeit von Menschen mit Einschränkungen etwa nach einem Schlaganfall oder Verletzungen zu verbessern. 

Egal, ob Robotik oder Mobile Health, ohne Verbesserungen der Künstlichen Intelligenz (KI) und dem Maschinenlernen kommen beide Technologieanwendungsbereiche nicht aus. Deshalb waren KI, Deep Learning und Big Data ebenfalls wichtige Themen im Rahmen der Fachforen, zum Beispiel auch beim Medica Labmed Forum. Hier wurde etwa der praxisnahe KI-Einsatz in der digitalen Pathologie beleuchtet, der besonders Nutzen verspricht hinsichtlich der Diagnostik von Krebserkrankungen.