Kreiskrankenhaus Starnberg investiert in Kommunikation

Das deutsche Gesundheitswesen steht unter enormem Druck. Wer dem standhalten will, muss neue Wege gehen. Das Kreiskrankenhaus Starnberg mit den Standorten Klinikum Starnberg und Klinikum Penzberg hat sich deshalb für eine Modernisierung seiner IT-Infrastruktur entschieden. Das Ziel: die Versorgungsqualität steigern und die IT-Betriebskosten senken.

Mit rund 900 Mitarbeitern versorgen die beiden Häuser, die über 300 beziehungsweise 100 Betten verfügen, jährlich rund 24.000 stationäre Patienten und erzielten Umsatzrenditen zwischen sechs und zehn Prozent. Mit einer neuen Sprach-Daten-Infrastruktur von Avaya hat das Krankenhaus jetzt den Grundstein für die Digitalisierung seiner Prozesse gelegt.

Das Kreiskrankenhaus Starnberg verfügt über eine Strome Unit und nimmt am Neurovaskulären Versorgungsnetzwerk Südwestbayern (NEVAS) teil. Dadurch können die Starnberger Ärzte bei Bedarf innerhalb weniger Minuten auf die Schlaganfallexperten der Uniklinik München zugreifen und geeignete Therapiemaßnahmen besprechen. „Die Behandlung startet schneller, gesundheitliche Schäden werden weitmöglichst reduziert“, sagt Oberarzt Dr. Andreas Rüchardt. Für ihn steht fest, dass telemedizinische und telematische Anwendungen gerade im ländlichen Raum zu höherer Versorgungsqualität und mehr Effizienz beitragen. „Heute sind die Ärzte per Smartphone direkt erreichbar. Das spart Zeit, die im Notfall überlebenswichtig sein kann.“

Auch vor diesem Hintergrund hat das Klinikum in seinen Einrichtungen in Starnberg und Penzberg seine komplette IT- Infrastruktur modernisiert. Wo früher heterogene Komponenten die Administration der Sprach- und Datenkommunikation erschwerten, sorgt heute ein homogenes Netzwerk von Avaya für Transparenz und Ausfallsicherheit. Das Kern-Netz basiert auf VSP-7024-Switches von Avaya und ist komplett redundant ausgelegt. „Es läuft also selbst dann störungsfrei weiter, wenn ein kompletter Switch ausfallen sollte“, sagt Michael Knall, EDV-Leiter im Klinikum Starnberg. Das ist wichtig, schließlich muss das Netzwerk in Sachen Ausfallsicherheit, Performance und Sicherheit höchsten Anforderungen gerecht werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Netzwerken verbindet es nicht nur klassische Komponenten und PCs, sondern integriert auch eine Vielzahl medizintechnischer Produkte und Anwendungen – etwa digitale Röntgengeräte oder das Klinikinformationssystem, in dem sämtliche Patientendaten verwaltet werden.

„Darüber hinaus liefert die neue, hochperformante Infrastruktur mit einer Bandbreite von mehrfachen Zehn-Gigabit-Verbindungen im Backbone, Power-over-Ethernet-Plus im Außenstellen-/Etagenbereich und einer durchgängigen Quality-of-Service- Funktionalität die erforderlichen Features für den Aufbau eines nahezu lückenlosen WLAN-Kommunikationsnetzes“, erklärt Walter Mayer vom Implementierungspartner CMS IT- Consulting. Dies schafft in Verbindung mit rund 200 Smartphones und 60 WLAN-Telefonen die Basis für eine reibungslose und hocheffiziente Zusammenarbeit.

Um auf dem gesamten Klinikgelände eine flächendeckende Funkabdeckung zu ermöglichen, mussten unter anderem die Fahrstuhlschächte von oben über externe Antennen ausgeleuchtet werden. Damit können die Mitarbeiter auch im Aufzug via WLAN kommunizieren. Wurden Ärzte früher per Pager angefunkt, sind sie heute direkt per Smartphone erreichbar. „Alarmierungen lassen sich per Knopfdruck steuern, wichtige Informationen im Gespräch direkt übermitteln, erforderliche Schritte schnell einleiten. Das spart Zeit, die gerade im Notfall überlebenswichtig sein kann“, erklärt EDV-Leiter Knall. Außerdem können die Krankenhausmitarbeiter heute mithilfe einer speziellen App mobil auf virtuelle Nachschlagewerke zugreifen. So lassen sich etwa Neben- und Wechselwirkungen einzelner Medikamente im Pharmaindex nachschlagen oder in den Hintergrundinfos zu bestimmten Krankheitsbildern recherchieren.

Datenschutz im Fokus

Das Thema Datenschutz steht ebenfalls ganz oben auf der Liste: „Schließlich vertrauen Patienten uns hochsensible, persönliche Gesundheitsdaten an“, so Knall. Deshalb ist nicht nur das klinikinterne WLAN besonders gegen unberechtigte Zugriffe geschützt. Auch die Smartphones funktionieren nur innerhalb des Krankenhausnetzwerkes durch Einsatz eines Mobile-Device-Managements von airwatch. Natürlich können Patienten und Besucher auch im Internet surfen – allerdings per Voucher über ein eigens abgesichertes Besucher-WLAN.

Standortübergreifende Kommunikation

Die standortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Starnberg und Penzberg läuft ebenfalls ohne Einschränkungen. Dafür sorgt unter anderem die Kommunikationsplattform Avaya Aura. „Sie fasst beide Einrichtungen in einem einheitlichen Kommunikationsverbund zusammen“, sagt CMS-Geschäftsführer Mayer. Vor allem für die Verwaltung bedeutet das eine enorme Erleichterung. Denn administrative Aufgaben wie Einkauf, Logistik, EDV oder Personalmanagement erfolgen für beide Häuser zentral aus Starnberg. Entsprechend hoch ist der Abstimmungsbedarf. Heute müssen die Mitarbeiter nur noch eine interne Durchwahl wählen und landen automatisch beim gewünschten Ansprechpartner in Penzberg. Und umgekehrt genauso. Dank der Anwendung Avaya one-X Mobile klingeln bei eingehenden Anrufen zudem Bürotelefon und Smartphone gleichzeitig. Damit wurde die Erreichbarkeit der Mitarbeiter verbessert: „Egal, ob ein Arzt im Büro arbeitet oder gerade auf Station Visite macht, er ist jederzeit unter seiner Durchwahl erreichbar“, erklärt Knall. Darüber hinaus macht die App macht alle Funktionalitäten von Avaya Aura auch mobil zugänglich.

Mit der Modernisierung des klinikweiten Sprach-Daten-Netzes hat das Klinikum nachhaltig die Weichen für den digitalen Wandel im Gesundheitswesen gestellt. Immerhin sollen in Starnberg demnächst auch Laborbefunde, Röntgenbilder, Diagnosen, Behandlungen oder Patienteninformationen per Smartphone abrufbar sein. „Dank der Komponenten und Lösungen von Avaya können wir die Chancen des digitalisierten Gesundheitswesens nun Schritt für Schritt erschließen“, schließt EDV-Leiter Knall. Er ist davon überzeugt: „Wir haben nun optimale Voraussetzungen für eine hochwertige und effiziente Patientenversorgung.“